Linnengäßchen (1)
Linnengäßchen (1; Linnengässel; seinerzeit Verbindung von Hoher Markt 3 und 4 zu Landskrongasse 6 und 8 (Leinwandhaus)). Das schmale Gässchen hatte seinen Namen bereits Ende des 14. Jahrhunderts (1381 "Gäßlein, da man das leinene Tuch feil hat"), wurde 1610 gesperrt, jedoch 1732 wieder eröffnet, um den Verkehr vom Hohen Markt zum Kammerhof beziehungsweise Wildpretmarkt zu erleichtern. Anstelle des Linnengäßchens wurde später, durch Häuserdemolierungen und Neubauten in seiner ursprünglichen Anlage stark verändert, eine Gasse eröffnet, die zunächst Kleingasse, 1862-1887 Vorlaufgasse und ab 1887 Camesinagasse hieß; im Zuge der Behebung der ausgedehnten Schäden, die der Hohe Markt während des Zweiten Weltkriegs erlitten hatte, wurde die Gasse beim Neubau des Hauses Hoher Markt 4 (Landskrongasse 8) 1949/1950 aufgelassen und durch einen öffentlichen Durchgang ersetzt.
Literatur
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22).