Manfred Mautner Markhof junior
Mautner Markhof Manfred jun., * 6. Februar 1926 Wien, † 7. Jänner 2008 Wien (Zentralfriedhof), Gattin (29. September 1951 Wien) Marguérita von Cassis Faraone (* 5. Oktober 1931 Wien, † 13. Dezember 2018 Bockfließ), Großindustrieller, Sohn von Manfred Mautner Markhof senior.
Manfred Mautner Markhof jun. trat 1949 in das Familienunternehmen ein und war vor allem in der Brauwirtschaft tätig. Er war ab 1972 Vorstandsvorsitzender der Schwechater Brauerei und 1978 entscheidend am Verkauf der Brauerei an die Brau Union und den Rückzug seiner Familie auf die Aktionärsrolle beteiligt. Unter ihm erfolgten der Umstieg auf die Europaflasche (1968), auf die Plastikkiste (1972) und das Stahlfaß (1979). Seine Stärken lagen auch im Marketing und er gilt gemeinsam mit seinem Verwandten Herbert Mittag-Lenkheym als einer der Begründer der modernen Medien- und Werbelandschaft. Im Sender „Rot-Weiß-Rot“ und ab 1955 im Fernsehen begann er mit Produktplatzierungen der Schwechater Brauerei im Rahmen von Quizsendungen mit Max Böhm und Heinz Conrads. Das stilisierte Bierglas als Logo des Unternehmens wurde unter anderem als erste Dressenwerbung im Wiener Fußballsport (1966 Austria Wien, Vereinspräsident 1967-1971) und auf der Spitze des Donauturms ab 1964 verwendet.
Weiters war er unter anderem von 1983 bis 1999 Mitglied des Bundesrates, 1963 bis 1985 Präsident und danach Ehrenpräsident des World Life Fund (WWF) und bekam zwei Dr. h.c. sowie den Berufstitel Professor verliehen.
Literatur:
- Alfred Paleczny / Christian M. Springer / Andreas Urban: Die Geschichte der Brauerei Schwechat. Von den Bierbaronen Dreher und Mautner Markhof in die Gegenwart. Wien: Böhlau Verlag 2021, S. 212-220