Mathias Böhm
Mathias Böhm, * 14. September 1893 Podesdorf, Südböhmen (heute: Bodhalovice, Tschechische Republik) , † 27. Dezember 1951, Zimmermann, Politiker.
Biografie
Der gelernte Zimmermann war seit seiner frühesten Jugend in der Arbeiterbewegung aktiv. Er engagierte sich unter anderem als Vertrauensmann in der Obersteiermark. Nach den Februarkämpfen 1934 trat er der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs bei und wurde vom Dollfuß-Schuschnigg-Regime mehrfach in Haft genommen. Nach dem "Anschluss" 1938 setzte er seinen Widerstand nunmehr gegen das NS-Regime fort.
Nach der Befreiung Wiens im April 1945 avancierte er zum provisorischen Bezirksvorsteher des 22. Bezirks (Groß-Enzersdorf), aus dem 1946 (Beschluss) bzw. 1954 (Durchführung) der heutige, deutlich kleinere 22. Bezirk (Donaustadt) hervorging. In zeitgenössischen Quellen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde fallweise auch die Bezeichnung "Stadlau“ für dieses Gebiet verwendet. Böhm setzte sich für den raschen Wiederaufbau, die Wiederinbetriebnahme der Industriebetriebe und die Lebensmittelversorgung der Bezirksbevölkerung ein. Bereits im Dezember 1945 galt der Stadtteil als "schuttfrei". Die Bombenschäden auf den Straßen sowie im Kabel- und Kanalnetz waren behoben. Auch eine Ausspeisung der Schulkinder wurde unter seiner Leitung organisiert. Im April 1946 wurde Böhm durch den Sozialdemokraten Leopold Horacek abgelöst.
Auch innerhalb der KPÖ war Böhm engagiert und wirkte am Aufbau der kommunistischen Parteiorganisation und als Mitglied der Wiener Kontrollkommission führend mit. Mathias Böhm starb im Dezember 1951 an einem Herzschlag.
Literatur
- Genosse Matthäus [sic!] Böhm gestorben. In: Österreichische Volksstimme, 29.12.1951
- Stadlau ist schuttfrei. In: Österreichische Volksstimme, 27.12.1945