Matthias Ernst Pista
Matthias Ernst Pista, * 12. Jänner 1894 Wien, † 13. April 1943 Wien, Gemeindebediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Matthias Ernst Pista war seit 1914 Magistratsbediensteter. Im Ersten Weltkrieg diente er im Infanterieregiment Nr. 4 und kehrte 1918 aus russischer Gefangenschaft als Invalider zurück. Er wirkte als Sekretär der sozialdemokratischen Bezirksvorsteher von Floridsdorf Franz Bretschneider und Anton Feistl. Auch er selbst engagierte sich ab 1920 im Rahmen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und gehörte von 1926 bis 1934 dem Verband der Angestellten der Stadt Wien als Vorstandsmitglied an. Für die Gruppe der Beamten des mittleren Verwaltungsdienstes fungierte er als Obmann.
Nach dem Februar 1934 wurde er in das städtische Wohlfahrtswesen versetzt und leitete ab 1938 das Wohlfahrtsamt im eingegliederten Groß-Enzersdorf. Etwa 1939 schloss er sich einer kommunistischen Widerstandsgruppe an und agitierte vor allem unter zum Militärdienst Einberufenen. Pista wurde am 20. Jänner 1941 verhaftet und wegen Wehrkraftzersetzung am 23. November 1942 um Tod verurteilt. Die Hinrichtung fand am 13. April 1943 im Landesgericht Wien statt, wo sich im ehemaligen Hinrichtungsraum heute eine Gedenktafel auch mit seinem Namen befindet.
1960 wurde die Matthias-Ernst-Pista-Gasse in Strebersdorf nach dem Widerstandskämpfer benannt.
Quellen
- DÖW: Tagesreport Gestapo Wien Nr. 8/Jänner 1941 [Stand: 29.08.2023]
Literatur
- Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
- Benennung von Verkehrsflächen in Strebersdorf. In: Rathauskorrespondenz, 26.01.1960
- Sie starben, damit wir leben können. Matthias Pista. In: Der Neue Mahnruf 1/1951, S. 4