Matthias Steinl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steinl, Matthias
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Steindl, Matthias
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17281
GNDGemeindsame Normdatei 118753312
Wikidata Q94665
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt Salzburg
SterbedatumSterbedatum 18. April 1727
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Architekt, Bildhauer, Elfenbeinschnitzer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  19. April 1727
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde St. Dorothea
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Matthias Steinl (Steindl), * um 1643/1644 Land Salzburg † 18. April 1727 Stadt (Dorotheerhof; Bestattung als Einziger seiner Familie im Dorotheerkloster am 19. April 1727), Architekt, Bildhauer, Elfenbeinschnitzer, erste Gattin (1677 Leubus) Anna Rosina verwitwete Knote (* 1649, † 30. November 1691 Wien, Kohlmarkt), zweite Gattin (1692) Maria Caecilia Wiest († Juli 1727).

Biografie

Ging von Leubus (1676-1681/1682 Kunsttischler) über Breslau und Nürnberg nach Wien, wo er 1688 „Kammerbeinstecher" Leopolds I. wurde; dennoch liegt seine Hauptbedeutung in seinem Schaffen als Bauplastiker. In Wien schuf Steinl (durchwegs aus Elfenbein) eine Kreuzigungsgruppe (Schatzkammer), eine Allegorie des Wassers und der Luft (Kunsthistorisches Museum) und Reiterstatuetten Leopolds I., Josephs I. (1693) und Karls VI. (Kunsthistorisches Museum). Steinl dürfte auch die Pfarrkirche Laxenburg konzipiert haben (erster hochbarocker, plastisch frei geformter Kirchenbau im Wiener Kunstgebiet). In Wien entstand um 1695 die Kanzel der Dominikanerkirche (mit wahrscheinlich Selbstportät beim Stiegenaufgang) und der ehemalige Hochaltar der alten Burgkapelle, 1696 der Sebastiansaltar der Franziskanerkirche, 1698 der Hochaltar und zwei Seitenaltäre der Hietzinger Kirche, 1699 beziehungsweise 1700 der Frauen- beziehungsweise der Josephsaltar des Stephansdoms, nach 1705 der Johannes-Nepomuk-Altar der Laimgrubenkirche, 1708 der Johannesaltar im Stephansdom, um 1713 Großplastiken für die Gruft der Kapuzinerkirche (heute Seitenaltar) sowie 1715/1716 eine Figurengruppe, die Kanzel und das Orgelgehäuse für die Peterskirche. Nachdem Steinl 1694 aus der Stadt in den Pfarrsprengel St. Ulrich und 1695 auf die Laimgrube übersiedelt war, kehrte er um 1703/1704 in die Stadt zurück (Dorotheerhof). Zahlreiche Werke schuf Steinl für einige Kronländer (unter anderem 1702 und 1707 Maria Lanzendorf, 1710 Klosterneuburg [Hochaltar, Chorgestühl; Barockisierung des Augustinersaals], 1702-1704 und 1722 St. Pölten, 1709/1710 Langenzersdorf, ab 1718 Dürnstein [Mitwirkung am Turmbau, Reliefs am Tor der Stiftskirche, mehrere Statuen], ab 1722 Zwettl [Teile des Langhauses der Stiftskirche]; 1701 und 1706 Vorau; Kremsmünster [Wandbrunnen im Stift]). Steinl vereinte die szenarische Zusammengehörigkeit von Altarbild und Skulptur mit der Ornamentik Jean Lepautres und der Wandkurvierung Francesco Borrominis.

Literatur

  • Albert [Hg.]: Matthias Steinl. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien. Hg. Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses 18 (1897), S. 109 ff.
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 110 ff.
  • Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 3
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Wolfgang Pauker: Der Bildhauer und Ingenieur Matthias Steinl. Eine kunsthistorische Studie. Wien: Braumüller 1909 (Aus: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg, 2)
  • Leonore Pühringer-Zwanowetz: Matthias Steinl. Wien: Herold 1966
  • Register zu den Nachträgen in Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Österreich". Wien 1923
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs)
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), S. 99 ff., S. 112 ff., S. 131, S. 133, S. 204; Band 7 / 2: S. 236, S. 244 f.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Walter Zechmeister: Grüfte und Gräber. Bestattung Klosterfremder bei den Wiener Augustiner Chorherren. Buchschmiede: Wien 2023. Nr. 126, S. 359-361