Maurer Friedhof (1786-1867)
48° 9' 16.62" N, 16° 16' 13.14" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der neue Maurer Friedhof bestand von 1786-1867 im Bereich 23.., Franz-Asenbauer-Gasse 1 / Speisinger Straße 230.
Als aufgrund der Josephinischen Vorschriften der Alte Pfarrfriedhof rund um die Erhardkirche aufgelassen werden musste, erfolgte die Verlegung an den Ortsrand von Mauer. Am 8. Mai 1786 erfolgte die Weihe dieses neuen Friedhofs durch den Pfarrer Georg Max Wechinger. Die an Brand (Gangrän) verstorbene Bürgerin Maria Anna Mayr wurde als erste Verstorbene am 15. Mai 1786 beerdigt.
Als 1867 vom k. k. Bezirksamt eine notwendige Erweiterung abgelehnt wurde, errichtete die Gemeinde Mauer nach Beschluss am 3. Mai 1867 auf eigene Kosten den heutigen Friedhof (23., Friedensstraße 16) auf dem (oberen) Reiterberg. Die letzte Beisetzung, jene des an Blattern verstorbenen Bürgers Johann Schlimeck, fand am 27. November 1867 statt. Die Schließung beziehungsweise Sperre erfolgte am 30. November 1867, jedoch war die Bestattung in gemauerten Grüften bis 1. Jänner 1878 erlaubt.
1893 wurden aus 16 vernachlässigten Grüften die Überreste von 31 Verstorbenen gehoben und in sieben Särgen für die Wiederbestattung gesammelt. Der wertvolle Gruftstein der Freiherren von Pasqualati, der auf den neuen Friedhof übertragen worden war, wurde auf diesem Gemeinschaftsgrab aufgestellt und mit der Inschrift "Alle aus dem alten Friedhof im Jahre 1894 Wiederbestatteten" versehen. Die Auflassung des alten Friedhofs erfolgte 1894.
An der Stelle des alten Friedhofs wurde 1895 das Marienhaus (Kinder- und Krankenpflege durch die Klosterfrauen der Kongregation des göttlichen Heilands) beziehungsweise ein katholischer Kindergarten errichtet.
Siehe auch: Maurer Friedhöfe, Maurer Pfarrfriedhof, Maurer Friedhof.
Literatur
- Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 180
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 64 ff.
- Wiener Geschichtsblätter, 36. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981, S. 104