Musikimpost

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Amtssprache
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.12.2018 durch WIEN1.lanm08mic


Musikimpost, eine staatliche, ab 1749 städtische Abgabe.

Der Musikimpost wurde durch die kaiserliche Verordnung vom 28. November 1707 eingeführt und in gestaffelter Höhe eingehoben. Bei großen Festdiners, Bällen, Komödien et cetera betrug der Musikimpost einen Gulden, bei Hochzeiten und Faschingsfesten 30 Kreuzer und bei "ordinärer" (gewöhnlicher) Musik 15 Kreuzer täglich für jeden Musizierenden. Ausgenommen von der Entrichtung des Musikimposts waren private Tanzunterhaltungen der oberen Stände. Eingehoben wurde der Musikimpost (ebenso wie der Taz, eine Art Getränkesteuer) vom Tazamt; später zusammengelegt als Taz- und Musikimpostamt.

Die Auflegung einer Gebühr auf Musikproduktionen lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Als ein Vorgänger des Musikimposts kann eine vom Spielgrafenamt eingehobene Abgabe betrachtet werden. Am 22. Dezember 1722 wurde der Musikimpost auf 45, 15 beziehungsweise 10 Kreuzer herabgesetzt und am 4. Jänner 1749 der Stadt Wien übergeben. Als der Musikimpost 1749 unter den Zuständigkeitsbereich des Magistrats kam und dadurch eine Vereinigung mit dem Tazamt vollzogen wurde, entstand das Taz- und Musikimpostamt. Ab 1892 gab es wiederholt Bestrebungen zur Aufhebung des Musikimposts. Am 23. September 1902 beschloss der Gemeinderat, ab 1. Jänner 1903 bis auf Widerruf von der Einhebung des Musikimposts keinen Gebrauch zu machen; um diese Zeit betrug der durchschnittliche jährliche Ertrag aus dem Musikimpost etwa 30.000 Kronen. Erst durch die Einführung der Lustbarkeitsabgabe wurde der Gedanke einer Besteuerung wieder aufgegriffen.

Literatur

  • Karl J. Schreiber: Zur Geschichte des Musikimpostes und Lohnwagengefälles. In: Wiener Kommunal-Kalender und Städtisches Jahrbuch 41 (1903), S. 37 ff.
  • Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien 1783-1848 in verwaltunggeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. Wien 1977, S. 130 ff.
  • Rudolf Till: Geschichte der Wiener Stadtverwaltung in den letzten 200 Jahren. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1957, S. 13