Robert Fuchs (Maler)
Robert Fuchs, * 1. April 1896 Wien, † 10. Februar 1981 Wien, Maler
Biographie
Robert Fuchs wurde als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Er besuchte die Bürgerschule, machte anschließend eine Lehre als Photograph und absolvierte dann die graphische Lehr- und Versuchsanstalt. Im Ersten Weltkrieg musste er einrücken und war unter anderem auch Zeichner an der Isonzo-Front. Nach Kriegsende studierte er an der Akademie der bildenden Künste und schloss seine Ausbildung als akademischer Maler ab. Er hatte unter Julius Schmid, Hans Tichy und Rudolf Bernhard Jettmar studiert und war in Folge Meisterschüler bei Rudolf Bacher gewesen. Ab etwa 1923 war Fuchs als frei schaffender Maler tätig.
Er war ein vielseitiger Künstler: Er gestaltete Plakate und Briefmarken, hatte Porträtaufträge, illustrierte Kinderbücher, fertigte Holzstiche, Aquarelle und Kohlezeichnungen. Bekannt wurde er als Porträtist von tausenden prominenten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kunst, unter anderem für die “Neue Freie Presse“, das “Neue Wiener Tagblatt“ und den “Wiener Montag“.
Ab 1933 war der Maler Mitglied des Wiener Künstlerhauses sowie der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Künstler; er gehörte auch der (illegalen) NSDAP an.
Fuchs’ bekanntestes Werk ist das Monumentalgemälde “Die Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags im Oberen Belvedere 1955“ (entstanden 1955-1957). Das Bild hätte ursprünglich von Sergius Pauser gemalt werden sollen, der bei der tatsächlichen Unterzeichnung persönlich anwesend war und dort bereits mit Pastellskizzen begonnen hatte. Noch am selben Tag überbrachte er seinem Auftraggeber, Unterrichtsminister Heinrich Drimmel, eine Ölskizze. Im Gegensatz zu Drimmel missfiel Bundeskanzler Julius Raab die Studie aber, er erteilte den Auftrag überraschenderweise an Robert Fuchs und überging Pauser. Fuchs musste auf Basis einer Liste von Personen arbeiten, die auf dem Gemälde zu sehen sein sollten, auch wenn sie gar nicht bei der Unterzeichnung anwesend gewesen waren. Seine photorealistische Malweise wurde von etlichen Medien als im Zeitalter der Photographie nicht mehr zeitgemäß angesehen.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, NSDAP Wien, Gauakten, A1: Gauakten, 68475/46
Literatur
- Hedwig Abraham, Hedwig: “Prof. h. c. Robert Fuchs, Maler, 1896 – 1981”. URL: http://www.viennatouristguide.at/Friedhoefe/Zentralfriedhof/Index_40_Bild/40_fuchs_140.htm [Stand: 17.09.2015]
- DENK*MAL. Verein zur Pflege der Denkmäler und der lokalen Kultur in Neustift am Walde und Salmannsdorf. URL: http://neustift-am-walde.org/ausstellungen/kuenstler/fuchs1.html [Stand: 17.09.2015]
- Parlament: Robert Fuchs. URL: http://www.parlament.gv.at/GEBF/KUNST/GAL/KUNST/K_00002.shtml [Stand: 17.09.2015]
- Peter Kodera: Der Maler Robert Fuchs. Katalog zur Ausstellung “Zwei Maler – eine Generation“, 14. Mai bis 15. Juni 1980, Künstlerhaus Wien. Wien: Gesellschaft bildender Künstler Österreichs 1980
- Verena Traeger: Das Staatsvertragsgemälde. Ein Staatsauftrag mit Schönheitsfehlern. In: Günter Dürigl/Gerbert Frodl [Hg.]: Das Neue Österreich. Die Ausstellung zum Staatsvertragsjubiläum 1955/2005; Oberes Belvedere, 16. Mai bis 1. November 2005. Wien: Österreichische Galerie Belvedere 2005, S. 167 – 179
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Fuchs, Robert [Sign.: TP 014118]