Rolf Totter

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Rolf Totter
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Totter, Rolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Totter, Rudolf
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  365868
GNDGemeindsame Normdatei 119306158
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Februar 1922
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 22. Jänner 1979
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Karikaturist, Akademischer Maler, Illustrator, Exlibriskünstler, Werbegrafiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Bad Erlach
Grabstelle
BildnameName des Bildes RolfTotter.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Rolf Totter

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Karikatur von Rolf Totter, um 1960
"König" im Verkehr, Plakatgestaltung von Rolf Totter für die Wiener Verkehrsbetriebe, 1972

Rolf Totter, * 3. Februar 1922 Wien, † 22. Jänner 1979 Wien, Karikaturist, Grafiker, Illustrator, Maler.

Biografie

Rolf Totter wuchs als Sohn von Rudolf Totter (3.10.1896–16.5.1984), Oberinspektor bei der MA 31 - Wiener Wasser, und Marie Totter, geborene Edelmeier (11.9.1892–22.6.1939) im Julius-Popp-Hof auf. Sein Vater, Rudolf Totter, erwarb das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich aufgrund besonderer Leistungen beim Bau des Trinkwassergroßbehälters in Neusiedl am Steinfeld. Von 1928 bis 1932 besuchte Rolf Totter die Volksschule in der Einsiedlergasse, anschließend bis 1938 die Bundesrealschule in der Reinprechtsdorfer Straße. Schon als Kind zeigte sich sein kreatives Talent: Mit zwölf Jahren nahm er an einem österreichweiten Zeichenwettbewerb für Mittelschülerinnen und -schüler zum Thema "Vom Korn zum Brot" teil und erreichte mit seinem Linolschnitt den dritten Platz. Als 14-Jähriger schuf er für seinen kunstliebenden Onkel Franz Slattner eine Vielzahl an Exlibris-Schnitten.

Von 1938 bis 1941 absolvierte er die Kartografenlehre im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen und fand in der Abteilung Terrainzeichnung eine Anstellung. 1942 wurde er zum Kriegsdienst an die russische Front einberufen und geriet 1945 in russische Kriegsgefangenschaft. Als Porträtist bevorzugt behandelt, kehrte er 1947 unverletzt, aber von Rheuma gezeichnet nach Österreich zurück.

In den Jahren 1947 bis 1951 studierte Rolf Totter an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Robin Christian Andersen und Franz Elsner. Bereits während seiner Studienzeit war Rolf Totter für den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) als Buchausstatter und Illustrator tätig. Es war der Beginn der freiberuflichen Tätigkeit als Karikaturist, Zeichner, Werbegrafiker und Illustrator.

Mitte der 1950er-Jahre kreierte Rolf Totter die unverkennbaren rundnasigen Totter-Gestalten, die ihm letztendlich zum Durchbruch verhalfen. In den 1950er- und 1960er-Jahren zählte er zu den meistpublizierten Karikaturisten Österreichs und war auch an einigen Ausstellungen beteiligt. Zu seinen Lieblingsthemen in der Karikatur zählten Situationen aus dem Sport und der Arbeitswelt. Seine Werke wurden in der Arbeiterzeitung, , in der Weltpresse, der Kleinen Zeitung sowie in den Publikationen des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) veröffentlicht. Für die Tageszeitung Neues Österreich zeichnete er bis zu deren Schließung 1967 fast täglich.

Auch als Werbegrafiker hatte Totter ein ausgedehntes Themen-Repertoire. So zeichnete er unter anderem Platten-Cover, Sujets für die Pez Bonbons, Plakate, Buchumschläge, etc. In den 1960er und 1970-Jahren waren unter anderem der Autotouring, der ÖGB, die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien , die Wiener Illustrierte sowie der Magistrat der Stadt Wien regelmäßige Auftraggeber. Ab 1975 war er bis zu seinem Tod bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt hauptberuflich tätig; nebenbei zeichnete er beispielsweise für die Sozialversicherung.

Während Totter frühere Werke mit "R.T.", "RT", "To", "Totter", "R. Totter" oder "Rudolf Totter" signierte, verkürzte er Anfang der 1950er Jahre seinen Namen zu "Rolf Totter" und formte daraus eine markante Signatur.

Wenngleich Rolf Totter ab 1972 nach der Entfernung eines Gehirntumors körperlich eingeschränkt war, verlor er seine Freude am humoristischen Zeichnen nicht.

Rolf Totter wurde 1979 im Familiengrab auf dem Waldfriedhof Bad Erlach in Niederösterreich beigesetzt. Anlässlich des 100. Geburtstages von Rolf Totter wurde 2022 im Hackerhaus-Museum in Bad Erlach die Sonderausstellung "Mit sanfter Feder" gezeigt, die sich dem Werdegang und der künstlerische Vielseitigkeit Rolf Totters widmete.

Ausstellungen

  • Karikaturen der 4 österreichischen Karikaturisten Bren, Ironimus, Mac, Totter. Österreichische Staatsdruckerei unter Direktor Lambert Haiböck, 166 Zeitungskarikaturen, 1957
  • Die Frau in der Karikatur. Ausstellung im Frisiersalon "Theo. Haus der Frisur" (Inhaber: Theobald Kovacic) und in der verglasten Passage, 80 Tuschzeichnungen, 1959


Werke (Auswahl)

  • Lorenz Mack: Räuberhauptmann Schneck. Ein Schelmenroman, illustriert von Rolf Totter. Wien: Verlag Kremayr & Scheriau 1954
  • Heinz Bren / Ironimus / Mac / Rolf Totter: Witze und Karikaturen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1958
  • Josef Konrad Scheuber: Trotzli der Lausbub. Überarbeitete Neuausgabe mit Illustrationen von Rolf Totter. Einsiedeln: Benziger 1960
  • Rolf Totter: Heitere Olympiade. Ein Schmunzelbuch. Frankfurt am Main: Bärmeier und Nikel 1960
  • Rolf Totter: Lachender Lorbeer. Heitere Olympiade. Ein Schmunzelbuch. Frankfurt am Main: Bärmeier und Nikel 1960
  • Rolf Totter: Helden am Steuer. Ein Schmunzelbuch. Frankfurt am Main: Bärmeier und Nikel 1961
  • Rolf Totter: Heiteres Horoskop für Kraftfahrer, die ihren Sternen misstrauen. Text Hans Hornegg, Erwin Ronelt. Wien: ÖAMTC 1962
  • Rolf Totter: aller anfang ist schwer aber lehrlinge sind auch menschen. Ein Schmunzelbuch für „Stifte“. Texte Egon Lutz. Industriegewerkschaft Druck und Papier o. J.
  • Josef Konrad Scheuber: Trotzli der Student. Überarbeitete Neuausgabe mit Illustrationen von Rolf Totter. Einsiedeln: Benziger 1962
  • Rolf Totter: Kumm guat ham! A greimte Fahrschul. Text Wilhelm Rudnigger, gezeichnet von Rolf Totter. Klagenfurt: Verlag Carinthia 1965
  • Rolf Totter: Mit Stift und Gift. Tramwaystory. Wien: Verlag Wiener Stadtwerke - Verkehrsbetriebe 1968
  • Rolf Totter: Mit Stift und Gift. Rathausstory. Wien: Magistratsdirektion, Presseforum 1968
  • Rolf Totter: Ratgeber für Wiener. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1969
  • Josef Szimak: Marsch ins Bett! Was mach' ich, bis der Doktor kommt? Illustrationen von Rolf Totter. Wien/Heidelberg: Ueberreuter 1978
  • Rolf Totter: Deine 4 Wände. Eigentums-oder Genossenschaftswohnung. Ein Problem unserer Zeit. Wien: Verlag für Jugend und Volk Verlagsnummer 1993
  • Hannes und Sabine Totter [Hg.]: Karikaturen. Wien: Eigenverlag Hannes und Sabine Totter 1994

Literatur


Rolf Totter im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.