Rose Rand

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Rand, Rose
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Rand, Rozalia
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50382
GNDGemeindsame Normdatei 128932120
Wikidata Q7367915
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Juni 1903
GeburtsortOrt der Geburt Lemberg, Galizien (heute: Lwiw, Ukraine)
SterbedatumSterbedatum 28. Juli 1980
SterbeortSterbeort Princeton, USA
BerufBeruf Philosophin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass University of Pittsburgh, Vienna Circle Foundation Amsterdam/Haarlem, Society for the Protection of Science and Learning, Bodleian Library (Oxford)
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
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Rand Rose, * 14. Juni 1903 Lemberg, Galizien (heute Lwiw, Ukraine), † 28. Juli 1980 Princeton, New York, USA, Philosophin.

Biographie

Rand wurde am 14. Juni 1903 in Lemberg geboren. Zuerst besuchte sie ein Privatgymnasium in Lemberg, bis die Familie nach Wien übersiedelte. Hier besuchte sie zunächst das Polnische Gymnasium, später eine Schule in Währing und schließlich ein Gymnasium in zweiten Bezirk. Ab 1924 studierte Rand an der Universität Wien Philosophie und Physik, unter anderem bei Robert Reininger, Moritz Schlick, Rudolf Carnap und Heinrich Gomperz. 1937 schloß sie ihr Studium mit einer Dissertation über den polnischen Logiker Tadeusz Kotarbiñski ab.

Zwischen 1930 und 1937 arbeitete sie in der Frauenabteilung der Wiener Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik bei Otto Pötzl und Heinz Hartmann. Von 1930 bis 1935 nahm sie zudem regelmäßig an Treffen des Wiener Kreises teil und fertigte zwischen 1930 und 1933 sogar Protokolle des Schlick-Zirkels an, die bis heute die einzig erhaltenen Quellen darstellen. Zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes gab sie sporadisch Vorlesungen sowie Nachhilfestunden für Studierende und übersetzte logische Texte aus dem Polnischen.

1939 emigrierte sie als mittlerweile jüdische Staatenlose nach England, wo sie zunächst als Krankenschwester arbeitete. Um ihre wissenschaftliche Tätigkeit dennoch fortzusetzen, besuchte sie diverse Vorlesungen in Cambridge, unter anderem bei Ludwig Wittgenstein. Akute Geldnot zwang sie jedoch, die Universität wieder zu verlassen und sich in der Industrie verdient zu machen. Später hielt sie sich mit gelegentlichen Lehraufträgen über Wasser. 1950 bekam sie durch die Hilfe Karl Poppers ein Stipendium an der Oxford University. Ihre, von Mitgliedern des Wiener Kreises unterstützten Versuche, sich längerfristig als Philosophin im akademischen Bereich zu situieren, scheiterten.

Draufhin emigierte Rand 1954 in die USA. Zwar lehrte sie dort an diversen Hochschulen, jedoch fand sie wiederum an keiner Universität eine feste Anstellung. Rand lebte deswegen vorwiegend von Stipendien, die sie durch die Übersetzung von polnischen und russischen Logiktexten erhielt.

Nach 1945 gehörte Rand zu jenen über 400 vertriebenen Wissenschaftlerinnen, die zum Wiederaufbau der österreichischen Hochschulen an die Universität Wien zurückgeholt werden sollten. Dieser Vorschlag wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt.

Am 28. Juli 1980 verstarb Rand in Princeton.

Literatur

  • Adelheid Hamacher-Hermes: Rose Rand. A Woman in Logic. In: The Vienna Circle and Logical Empiricism. Re-Ecaluation and Future Perspectives. Hg. von Friedrich Stadler. Dordrecht: Kluwer 2003, S. 365-380
  • Brigitta Keintzel/Ilse Korotin [Hg.]: Wissenschafterinnen in und aus Österreich. Leben, Wirken, Werk. Wien: Böhlau 2002
  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien: Böhlau 2016
  • Friedrich Stadler: Der Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. Überarbeitete Auflage. Cham: Springer 2015 (Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, 20) [1. Aufl. 1997]

Weblinks