Rudolf Schönwald

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schönwald, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37676
GNDGemeindsame Normdatei 118758969
Wikidata Q1311746
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. Juni 1928
GeburtsortOrt der Geburt Hamburg 4023118-5
SterbedatumSterbedatum 14. Oktober 2022
SterbeortSterbeort Freiburg im Breisgau 4018272-1
BerufBeruf Maler, Grafiker, Karikaturist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 4.11.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldene Függermedaille (Verleihung: 1950)
  • Preis der Theodor Körner-Stiftung (Verleihung: 1965)
  • Förderungspreis der Stadt Wien (Verleihung: 1966)
  • Ex-Aequo-Preis bei der Graphikbiennale Bianco e Nero, Lugano (Verleihung: 1966)
  • Großer Preis der 1. Graphikbiennale Lüttich (Verleihung: 1969)
  • Österreichischer Staatspreis für Graphik (Verleihung: 1971)
  • Preis der Stadt Wien für Malerei und Grafik (Verleihung: 1976)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 1998)
  • Slavi-Soucek-Preis (Verleihung: 2010)


Rudolf Schönwald, * 30. Juni 1928 Hamburg, † 14. Oktober 2022 Freiburg im Breisgau, Maler, Grafiker, Karikaturist.

Biografie

Rudolf Schönwald wurde in Hamburg als erster von zwei Söhnen des Ehepaares Ludwig und Isolde Schönwald geboren. Der Vater stammte aus Wien, die Mutter, geborene Pringsheim, aus Breslau, beide Familienseiten hatten jüdische Wurzeln. Von 1934 bis 1938 besuchte Rudolf Schönwald eine Volksschule in Salzburg und wechselte dann ans Gymnasium in St. Blasien im Schwarzwald. Nach dem Suizid des Vaters Ende 1939 ging die Mutter mit Rudolf und dessen um ein Jahr jüngeren Bruder Peter nach Wien, wo sie bei der Großmutter väterlicherseits wohnten. Anfang 1943 flohen die Brüder nach Ungarn und tauchten dort unter. Rudolf Schönwald kehrte nach dem Krieg nach Wien zurück und legte 1948 die Matura ab. Es folgte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Josef Dobrowsky und Christian Ludwig Martin. Von 1961 bis 1963 studierte er Judaistik und Geschichte an der Universität Wien.

1955 gründete Schönwald gemeinsam mit Alfred Hrdlicka, Georg Eisler und Fritz Martinz in Wien eine Lithographiewerkstatt. Er schuf Druckgrafiken zu Voltaires "Candide" (1955, 1998 in Buchform erschienen) und zu Daniel Defoes "Die Abenteuer des Captain Singleton" (1957), später entstanden Radierungen zu Rabelaisʼ "Gargantua und Pantagruel" (1964) und der Holzschnittzyklus "König Ubu" (1965–1967) nach dem gleichnamigen Theaterstück von Alfred Jarry.

In den 1960er-Jahren erhielt Schönwald Aufträge für keramische Arbeiten an Wiener Wohnhäusern; 1989 fertigte er Bühnenprojektionen für die Studiobühne der Wiener Staatsoper an sowie Kostümentwürfe für den Carinthischen Sommer 1992. Vor allem aber arbeitete er über die Jahrzehnte als Grafiker und Zeichner. Mit seiner Frau Gilli Schönwald, geborne Hillmayr (1932–1984), die er 1964 geheiratet hatte, schuf er den Comic Strip "Goks", der von 1968 bis 1974 in der Zeitschrift "NEUES FORVM" erschien. Ab 1985 fertigte er in Belgien, Deutschland, Italien, Österreich, Russland, Tschechien und Ungarn Zeichnungen großer Industrieanlagen an, einen Zyklus, der als sein spätes Hauptwerk gilt.

Schönwald hatte von 1976 bis 1993 den Lehrstuhl für bildnerische Gestaltung in der Architekturfakultät der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen inne; eine Gastprofessur für Grafik führte ihn 1986 nach Frankfurt am Main an die Städelschule. 1987 und 1988 war er Gastdozent an der Sommerakademie Salzburg, 2002 und 2004 Gastprofessor an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.

Rudolf Schönwald schrieb gemeinsam mit dem befreundeten Schriftsteller Erich Hackl seine Lebenserinnerungen nieder, die im Jahr seines Todes 2022 unter dem Titel "Die Welt war ein Irrenhaus" erschienen sind. Sein schriftlicher Nachlass, der auch zahlreiche Fotografien enthält, befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Quellen

Werke

  • Rudolf Schönwald: Meine Tiere. Wien: Edition Tusch 1976
  • Gilli Schönwald / Rudolf Schönwald: Goks. Innsbruck 1979 (Bloch, Bd. 1)
  • Rudolf Schönwald: Neue Arbeiten. Wien: Museum moderner Kunst 1989
  • Rudolf Schönwald: Pulvis et umbra sumus. Wien 1996
  • Rudolf Schönwald: Lithographien zu Candide von Voltaire. Einführung von Otto Breicha. Salzburg: Salzburger Landessammlungen Rupertinum 1998
  • Rudolf Schönwald: Schrei der Metalle. Industriekathedralen. Zeichnungen. Hg. von der Universiätt für angewandte Kunst. Salzburg / München: Pustet 2005
  • Rudolf Schönwald: Die Welt war ein Irrenhaus. Meine Lebensgeschichte. Nacherzählt von Erich Hackl. Wien: Zsolnay 2022

Literatur

  • Semirah Heilingsetzer [Hg.]: Rudolf Schönwald. Grafikzyklen aus sieben Jahrzehnten 1950–2020. Monografie und Werkverzeichnis. Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz 2021
  • Britta Schinzel [Hg.]: Rudolf Schönwald. Graphik erzählt. Wien / Berlin: mandelbaum verlag 2018

Weblinks