Rudolf Scheer & Söhne

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Rudolf Scheer & Söhne (Dez. 2018)
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1866
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Rudolf Scheer, Karl Scheer, Edmund Scheer
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44032
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q2173695
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Letzte Änderung am 8.07.2024 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Rudolf Scheer & Söhne (Dez. 2018).jpeg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Rudolf Scheer & Söhne (Dez. 2018)
  • 1., Bräunerstraße 2

Frühere Adressierung
  • Rudolf Scheer (Franz Thonner's Nachf. (1866, bis: 1899)

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48° 12' 30.49" N, 16° 22' 9.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Das auf Maßschuhe spezialisierte Unternehmen geht auf die 1816 von Johann Scheer im 3. Bezirk eingerichtete Werkstatt zurück. Der erfolgreiche Handwerker brachte es bis zum Hausbesitzer (Rabengasse 16). Sein Sohn Matthias (Matthäus) trat 1837 in das Schuhmachergewerbe ein und ist ab 1861 mit einem Geschäft (Gewölbe) in der Wollzeile 15 nachzuweisen. Sein Bruder (?) Rudolf meldete 1866 das Gewerbe für Herrenschuhe in der Praterstraße 25 an, wo später auch Matthias sein Geschäft hatte. Ab 1877 ist Rudolf Scheers Geschäft in der Bräunerstraße 2 bzw. 4, an der noch heute bestehenden Adresse, zu finden. Als Werkstattadresse erscheint die Paniglgasse. Scheer soll 1876 das Geschäft vom Hof- und bürgerl. Schuhmacher Franz Thonner, dem „Leibschuhmacher des Kaisers“ (Die Presse), übernommen haben und firmiert seit Beginn der 1880er Jahre als “Franz Thonner’s Nachfolger“. Thonners Gewölb befand jedoch in der Göttweihergasse 1 (später siedelte sich dort der Hofschumacher Rudolf Swatzek an), in der Paniglgasse besaß er ein Haus. Scheer etabliert sich im obersten Kundensegment. 1885 wird der Schuhmachermeister Königlich griechischer und königlich serbischer Hoflieferant, wenige Jahre später ist er k. u. k. Hofschuhmacher. 1895 wird ein ihm für Österreich erteiltes Privileg auf aus farbigem Lackleder hergestellte Fußbekleidungen mangels Erfindungssubstrat und Neuheit nach einer Klage des Schuhmachermeisters Samuel Reschovsky für nichtig erklärt. Mit seinen Söhnen Carl (Karl) und Edmund bildet er 1899 die Firma Rudolf Scheer & Söhne als offene Gesellschaft. Diese wird nun auch großherzoglich luxemburgische Hoflieferantin und Kammerlieferantin der Erzherzöge Karl Franz Josef und Franz Salvator. 1910 erhält sie anlässlich der Jagdausstellung (siehe auch Ausstellungen) das Staats-Ehrendiplom für feine Maßarbeiten und fertigt Jagd-, Reit-, Straßen- und Salonschuhe für Damen und Herren. Unter der Führung von Karl Scheer werden die Geschäftsräume 1914 vergrößert und modernisiert. Die Produktpalette umfasst Damen- und Herrenschuhe, Militärstiefel, Skischuhe aus Seehundsleder sowie Gamaschen. In der Zwischenkriegszeit firmiert das Unternehmen als “Maßschuhmacher“ und beschäftigt acht Mitarbeiter. Anfang der 1930er Jahre wird die Geschäftsfrau Auguste Scheer (1941 A. Schranz) Inhaberin. Während des Zweiten Weltkriegs steigt die Zahl der Mitarbeiter auf 16. Die Firma wird derzeit (2023) in der siebten Generation geführt und hat einen limitierten Output von 300 Paar Schuhen pro Jahr.

Quellen

Literatur

  • Ingrid Haslinger, Kunde: Kaiser. Die Geschichte der ehemaligen k. u. k. Hoflieferanten, A. Schroll & Co: Wien, 1996.
  • Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungsanzeiger (mehrere Jahrgänge)
  • Neue Freie Presse 30.9.1885
  • Wiener Zeitung 28.7.1895
  • Sport und Salon, 5.12.1914.