Rundpanorama von Wien (um 1805)

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Rundpanorama von Wien, um 1805
Daten zur Karte
Art der Karte Ansicht
Originaltitel Topographische Erklärung des Panorama von Wien
Beschreibung Kupferstich, koloriert, 27,9 x 29 cm
Erscheinungsjahr um 1805
Ausfertigung Kupferstich
Maßstab 1:
Ausrichtung
Kartenzeichner
Orte
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle
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Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname HMW 048814 00001.jpg
Bildunterschrift Rundpanorama von Wien, um 1805

Der Erfinder des Panoramas, Robert Barker, eröffnete im Jahr 1801 im Wiener Prater die erste Panoramarotunde auf dem europäischen Kontinent mit einer Rundansicht von London. Von der zentral gelegenen Besucherplattform aus konnte man das die Wand entlang gespannte riesige Gemälde betrachten, das aufgrund der schwachen Beleuchtung wie auch der überaus realistischen Malweise die Illusion erzeugte, sich tatsächlich am dargestellten Ort zu befinden. Die niedrigen Eintrittspreise zogen so viele Besucherinnen und Besucher an, dass das Panorama heute als erstes Massenmedium gilt. Im Jahr 1803 skizzierte Barkers Nachfolger William Barton die Stadt Wien vom Turm der Augustinerkirche aus. Die bekannten Maler Laurenz Janscha (1749–1812) und Carl Postl (1769–1818) führten in der Folge das etwa 300 Quadratmeter große Ölgemälde aus, auf dem man, über die Dächer der Innenstadt hinweg, das Belvedere, die Spinnerin am Kreuz, Schönbrunn, aber auch die Berge des Wienerwalds und die Donau sehen konnte.

Die vorliegende Topographische Erklärung des Panorama von Wien wurde bereits für das Wiener Publikum erstellt, und war dann wohl vor allem ab 1806 für die Besucherinnen und Besucher des Panoramagemäldes an den folgenden Ausstellungsorten wie Leipzig, Berlin, Hamburg und München wichtig, die die Stadt ja nicht aus eigener Anschauung kannten. Ob es für die Präsentationen in Kopenhagen, Stockholm, St. Petersburg und Paris sprachlich adaptierte Erklärungsblätter gab, ist ungewiss. Die Verbreitung des Drucks, eigentlich der einzigen erhaltenen bildlichen Darstellung dieses Praterpanoramas, dürfte jedenfalls entsprechend groß gewesen sein.

Quelle

Literatur

  • Anton Geusau: Kurze Beschreibung der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien in Österreich : und besonders des Panorama von dieser Hauptstadt, derselben Vorstädten und umliegenden Gegenden, Wien/Prag 1803.
  • Stephan Oettermann: Die Reise mit den Augen – „Oramas“ in Deutschland, in: ders.: Sehsucht. Das Panorama als Massenunterhaltung des 19. Jahrhunderts, Frankf. a. M./Basel 1993, S. 43f.
  • Ursula Storch: Panorama. Das 360-Grad-Erlebnis, in: Zauber der Ferne. Imaginäre Reisen im 19. Jahrhundert (Ausstellungskatalog Wien Museum), Weitra 2008, S. 80, Abb. S. 82.
  • Ursula Storch: Wien-Illusion als Massenmedium. In: Sándor Békési / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museums). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 30.