Schmutzwasser Sammelkanal in Strebersdorf
48° 17' 15.45" N, 16° 23' 0.47" E zur Karte im Wien Kulturgut
Schmutzwasser-Sammelkanal in Strebersdorf (21).
Verschiedene technische und topographische Gründe, welche eine Kanalisation nach dem Mischsystem unökonomisch gemacht hätten, waren die Veranlassung zur Planung eines Schmutzwasserkanals, also einer Kanalisierung des Gebietes nach dem Trennsystem, wobei die Regenwässer zur Versickerung gebracht werden müssen, was jedoch mit Rücksicht auf den schotterigen Untergrund keine besonderen Schwierigkeiten darstellt.
Die Bauarbeiten für den 1875 Meter langen Schmutzwasserkanal mussten mit Rücksicht auf die durch den Vollendungsgrad einer Wohnhausanlage gegebene Dringlichkeit im Jahre 1951 in Jahresfrist fertig gestellt werden. Sie wurden daher in vier Baulosen, von denen je zwei gleichzeitig betrieben wurden, in Angriff genommen. Die Kanaltrasse verläuft von der Prager Straße ausgehend durch die Autokaderstraße, die Scheydgasse und Rußbergstraße zur Wohnhausanlage. Er unterfährt ein Industriegeleise, die Geleise der Nordwestbahn und die Prager Straße in fünf Meter Tiefe. Der Kanal erreicht bei durchschnittlicher Tiefe von vier Meter eine Länge von 1567 Meter, wobei eine Hälfte ein Gefälle von 1 Promille, die andere von 0,5 Promille aufweist. In den Jahren 1956/1957 wurde der Kanal mit dem gleichen Profil in drei Metern Tiefe bis zur Anton-Böck-Gasse fortgesetzt, was einer Länge von 705 Metern gleichkommt.