Schwesternvereinigung von der heiligen Agnes
Die Vereinigung wurde 1919 von Berta Heiss und Karl Handloss gegründet. Berta Heiss war zuvor von Heinrich Giese in die Fürsorgearbeit eingeführt worden, der mit ihr eine Schwesternschaft nach Art der Diakoninnen der Urkirche gründen wollte. Umgesetzt wurde die Idee dann mit dem Regens des Priesterseminars Karl Handloss.
Die Gemeinschaft betrieb in ihrem Mutterhaus im Marienheim (7., Bernardgasse 27) eine Mutterberatungsstelle des Caritasverbandes für die Erzdiözese Wien, eine Fürsorgestelle für Schwangere, eine Kanzlei des Hilfsvereins für christliche Ehen und ein Heim für arme verwaiste und verlassene Kinder, dem eine Nähstube angeschlossen war. Darüber hinaus führten sie einen Kindergarten, eine Tagesheimstätte für Mädchen und einen Jungmädchenbund im Carolineum (5., Arbeitergasse 26) sowie ein Erholungsheim in Hinterbrühl. Die Vereinigung übernahm aber auch die 1923 von Franz Arnold gegründete Hausdruckerei des Caritasverbandes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Erholungsheim in Hinterbrühl (Graf-Maylath-Gasse 4) zum Mutterhaus. Die Vereinigung bestand bis 1990.
Die Vereinigung war Mitglied im Caritasverband für die Erzdiözese Wien.
Literatur
- Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022
- Leopold Krebs: Das caritative Wirken der katholischen Kirche in Oesterreich im zwanzigsten Jahrhundert, Graz und Wien: Styria 1927
- Agnes-Schwestern. In: Die Furche. 03.08.1946, S. 16