Siebenhirten (Ort)

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Der Ort Siebenhirten am Perspektivplan von 1830
Daten zum Objekt
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48° 7' 39.46" N, 16° 18' 34.38" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Siebenhirten, ehemalige selbständige niederösterreichische Ortsgemeinde, seit 1938 ein Stadtteil von Wien, seit 1954 Teil des 23. Bezirks und Katastralgemeinde).

Siebenhirten entwickelte sich als Straßendorf mit Dreiseit- und Hakenhöfen und wurde um 1140/1150 als "Subinnirtin" (das heißt sieben Hirten [erste Siedler?]) erstmals urkundlich erwähnt. Über die spätmittelalterliche Entwicklung gibt es nur spärliche Informationen. Das regelmäßige Straßendorf entstand aus einer Zeilensiedlung am Petersbach westlich der heutigen Triester Straße; im 15. Jahrhundert bestanden die Teufelsmühle und die St.-Mang- (später Martin-)Kirche am Petersbach (1447; 1944 zerstört). 1559-1848 war Siebenhirten Teil der Rodauner Grundherrschaft (die Ketzergasse bildete die Verbindung der beiden Orte). 1683 wurde Siebenhirten von den Türken zerstört, im 18. Jahrhundert bildete es das landwirtschaftliche Hauptproduktionsgebiet (überwiegend Getreide, nur etwas Weinbau) der Herrschaft Rodaun. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte mit den Anfängen der Industrialisierung ein allmählicher Aufschwung ein; die Einwohnerzahl stieg bis 1910 gewaltig an. 1911/1912 kam es zur Gründung einer eigenen Pfarre (bis dahin nach Atzgersdorf eingepfarrt). In der Lemböckgasse befindet sich eine kleine Straßenkapelle mit spätbarocker Kreuzigungsgruppe. Ab 1938 bildete Siebenhirten (mit Atzgersdorf, Erlaa, Inzersdorf, Kalksburg, Liesing, Mauer und Rodaun) den damaligen 25. Bezirk von Groß-Wien, seit dem Inkrafttreten des Gebietsänderungsgesetzes 1946/1954 gehört es zum 23. Bezirk Liesing.

Häuser

  • 15. Jh.: 30
  • 1542: 37
  • 1590: 39
  • 1751: 36
  • 1771: 44
  • 1787: 47
  • 1794: 48
  • 1823: 50
  • 1830: 46
  • 1837: 47
  • 1851: 51
  • 1869: 70
  • 1880: 105
  • 1890: 137
  • 1900: 186
  • 1910: 247
  • 1923: 268
  • 1934: 357
  • 1951: 410
  • 1971: 476
  • 1981: 745
  • 1991: 1.105
  • 2001: 1.131

Einwohner

  • 1569: 40 (Kommunikanten)
  • 1590: 39 (Kommunikanten)
  • 1653: 121 (Kommunikanten)
  • 1783: 334
  • 1794: 310
  • 1823: 360
  • 1830: 348
  • 1837: 364
  • 1846: 391
  • 1851: 556
  • 1861/1863: 575
  • 1869: 850
  • 1880: 1.076
  • 1890: 1.926
  • 1900: 2.916
  • 1910: 4.109
  • 1923: 3.319
  • 1934: 3.613
  • 1939: 3.726
  • 1951: 2.839
  • 1961: 2.505
  • 1971: 4.279
  • 1981: 6.536
  • 1991: 8.092
  • 2001: 7.861

Bürgermeister

Quellen

Literatur

  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 46
  • Ferdinand Opll: Liesing. Geschichte des 23. Wiener Gemeindebezirkes und seiner alten Orte. Wien: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 23), S. 80 f., S. 120 ff., S. 154
  • Ferdinand Opll: XXIII. Liesing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 23), S. 11
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 92, S. 110 f.
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 127
  • Heinrich Weigl: Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich. Wien: Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien 1964-1975, S. 116
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 198
  • Primo Calvi: Der Gerichtsbezirk Liesing. 1904, S. 60 ff.

Bevölkerungsgeschichte