Siegelhof
48° 12' 57.09" N, 16° 18' 56.97" E zur Karte im Wien Kulturgut
Siegelhof (16., Redtenbachergasse 22-32, Wilhelminenstraße 37, Degengasse 30-32), städtische Wohnhausanlage (94 Wohnungen, ursprünglich 109 Wohnungen), erbaut 1930/1931 nach Plänen von Architekt Franz Kuhn, benannt (3. September 1949) nach Franz Siegel.
Die viergeschossige, U-förmige Verbauung des Siegelhofes umschließt einen begrünten Innenhof. Hofseitig befinden sich Balkone, während die glatt verputzten Straßenfassaden beinahe gänzlich ohne dekorative oder plastische Elemente auskommen. Der einfache Baukörper mit stark reduzierter Tektonik entspricht Stiltendenzen, die sich im Wiener Gemeindebau ab 1930 immer mehr durchgesetzt haben. Die mit 48 Fensterachsen längste Fassade an der Redtenbachergasse springt leicht hinter die Hauskante zurück und ist durch fünf farblich hervorgehobene Stiegenhäuser in regelmäßige vertikale Abschnitte unterteilt.
Literatur
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 2002, S. 362
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/2: Wien 13. – 18. Bezirk. Salzburg: Residenz 1995, S. 172
- Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Lexikon der Wiener Gemeindebauten. Wien: Pichler 2013, S. 199
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 398