Spitalerhof
48° 14' 33.72" N, 16° 21' 8.89" E zur Karte im Wien Kulturgut
Spitalerhof (19., Hofzeile 18).
Ursprünglich Sitz der Herren von Döbling, die 1286 den Hof samt der Herrschaft über das Dorf Döbling (nachmals Oberdöbling) dem Dominikanerinnenkloster Tulln verkauften, unter dessen Grundherrschaft der Hof bis 1785 (Klosteraufhebung) verblieb, allerdings zur Nutzung weitergegeben wurde. Hans von Puchheim verkaufte den Hof 1441 an den Wiener Bürger Hans Kieler, der ihn 1448 an das Kollegiatstift Spital am Pyhrn (Oberösterreich) weiterveräußerte. Das Stift ließ den Hof und die zugehörigen Weingärten zunächst durch Hofmeister bewirtschaften. 1592-1604 war er Doktor Veit Spindler zu Leibgeding überlassen (Anton Spindler), der das baufällige Gebäude wiederherstellte. 1606 verkaufte das Stift Spital den Hof an den Schneider Hans Haidinger. Johann Recker von Rautenstrauch errichtet auf dem Areal (zu dem eine um 1718/1720 von Stephan von Messa erworbene und eine nun neu hinzugekommene Parzelle gehörten) zwischen 1745 und 1750 ein Schlösschen, das 1757 an Leopold Graf Daun verkauft wurde (19, Hofzeile 18-20). In der Literatur wird der Spitalerhof oft mit dem Wirtschaftshof des Tullner Klosters (Villa Wertheimstein) verwechselt. Zur weiteren Besitzgeschichte; siehe sogenanntes Maria-Theresien-Schlössel.
Literatur
- Michael Hausmann: Ortsgeschichte von Oberdöbling 1680-1820, Diss. Univ. Wien. Wien 1972
- Hans Krawarik: Der Spitalerhof zu Döbling. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1972, S. 7 ff.
- Herbert Suchanek-Fröhlich: Das sogenannte "Maria-Theresien-Schlössel" in der Hofzeile. In: Döblinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Döbling 1985, S. 1 ff.