Stephansdombrand
48° 12' 31.37" N, 16° 22' 21.56" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Stephansdom wurde 1945 schwer beschädigt. Am 11. April 1945 gerieten die Häuser an der Westseite des Stephansplatzes in Brand, der sich in Folge auf das Gerüst des Nordturms des Domes übertrug und von dort seinen verheerenden Weg fand. Über die Ursache des Feuers in den Häusern gibt es viele Spekulationen. Die vorherrschende These sieht vornehmlich zivile Banden dafür verantwortlich, die die dortigen Geschäfte geplündert hatten.
Vom Gerüst sprangen die Flammen auf den Dachstuhl der Kirche über, der schließlich auf das Gewölbe stürzte. Am 13. April kam es zum Einsturz der 15 Meter hohen Dachstützmauer über der südlichen Pfeilerreihe des Chors, wodurch die drei Kreuzgewölbe des Chormittelschiffs und drei Kreuzgewölbe des Südchors vernichtet wurden.
Zerstört wurden die nord-östliche Ecke der oberen Sakristei, das gotische Dach sowie das große gotische Fenster der Westfassade.
Schwer beschädigt wurden die Renaissancehaube des Nordturms, wesentliche Teile des Zier- und Maßwerks am Südturm sowie Kapitelle und Gewölberippen der romanischen Bauteile der Westempore. Der südliche Heidenturm brannte aus. An Einrichtungsgegenständen wurden das gotische Chorgestühl von Wilhelm Rollinger, das romanische Kreuz aus Wimpassing (Wimpassinger Kreuz), das Türkenbefreiungsdenkmal und das Lettnerkreuz zerstört (von letzterem sind nur Kopf und Hände erhalten), ferner die Westemporenorgel und die kleine Chororgel sowie eine Reihe von Denkmälern und Einzelfiguren. Neben anderen Glocken des Doms fiel auch die Pummerin der Vernichtung anheim.
Historische Filmaufnahmen
Literatur
- 850 Jahre St. Stephan. Symbol und Mitte in Wien 1147-1997. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1997 (226. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit dem Dom- und Metropolitankapitel Wien)