Strebersdorfer Friedhof

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Daten zum Objekt
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48° 17' 57.42" N, 16° 23' 35.96" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Strebersdorfer Friedhof (21., Anton-Haberzeth-Gasse 6) wurde 1878 geweiht. Der Friedhof ist 26.362 Quadratmeter groß und verfügt über rund 1.400 Grabstellen. Besonderheiten sind die Kapelle und die Grabanlagen der Schulbrüder.

Geschichte

Als Strebersdorf 1541 der neu errichteten Pfarre Stammersdorf zugeteilt wurde (ursprünglich Stadlau, dann Kagran), wurde der Stammersdorfer Ortsfriedhof der zuständige Beerdigungsfriedhof. Nachdem der Friedhof 1833 hatte vergrößert werden müssen, beschloss die Gemeinde Strebersdorf am 21. Oktober 1877, einen eigenen Friedhof anzulegen, der laut der Pfarrchronik Strebersdorf am 13. August 1878 beziehungsweise nach der anderen Quelle des Strebersdorfer Heimatbuchs am 3. September 1878 eingeweiht wurde. Das fürsterzbischöfliche Ordinariat genehmigte die Anlage des Friedhofs erst unter der Auflage der Errichtung einer Kapelle und einer Totenkammer am 21. Juni 1878. Gemäß der ab 1. August 1878 gültigen Friedhofsordnung war hier die Beisetzung von Verstorbenen jeder Konfession sowie Konfessionslosen erlaubt, weiters wurden die Gräber in drei Klassen sowie Kindergräber eingeteilt. Das Friedhofkreuz im Mittelpunkt des Friedhofs stiftete die Familie Traxler. Das Statistische Jahrbuch der Stadt Wien aus dem Jahr 1910 vermerkt jedoch, dass die Bestattung nur für Katholiken erlaubt war.

Erste Erweiterungen erfolgten 1892, 1902 und 1910. Nach der Eingemeindung von Strebersdorf 1910 kam es zu Belagsbeschränkungen, 1923 war der Friedhof sogar für Beisetzungen kurzzeitig geschlossen. In der Folge kam es mehrfach zu Erweiterungen und zur Verbesserung der baulichen Ausstattung.

Am 27. Mai 1914 beantragte das Stadtbauamt bei der Magistratsabteilung X die Errichtung eines Wohngebäudes für den Totengräber, über den Zeitpunkt der Errichtung gibt es keine Belege.

Im November 1926 wurden die Errichtung einer Aufbahrungshalle beziehungsweise der Umbau der bestehenden Leichenhalle vom zuständigen Gemeinderatsausschuss genehmigt und die Baubewilligung am 1. Dezember vom Gemeinderat erteilt, für die neugebaute Aufbahrungshalle wurde am 2. Jänner 1928 die Benützungsbewilligung erteilt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten von 1945 bis 1951 die Instandsetzung und eine Erweiterung im Jahr 1959 sowie die Beschränkung von Bestattungen auf nur zwei Tage in der Woche.

Auf dem Strebersdorfer Friedhof befinden sich auch Gräber der Schulbrüder, die 1965 mit neuen schmiedeeisernen Kreuzen nach einem Entwurf von Bruder Georg Schul und Grabplatten aus Kunststein versehen wurden. Für den Bau einer Gruftkapelle wurde im Dezember 1908 die Genehmigung erteilt.

Der Aufbahrungsraum wurde 1967 renoviert und erhielt einen Stirnwandaltar, die neuerliche Renovierung folgte 1976. Der Neubau der Aufbahrungshalle wurde ab dem Jahr 1998 durchgeführt, die Weihe fand am 16. Mai 2000 statt. Die Planung übernahm der Architekt Christof Riccabona, die Glasfenster und die Altarflügel gestaltete Helmut Margreiter. Die Fußböden, der Altartisch sowie der Urnen- und Tumbatisch wurden in Carrara-Marmor und Glas ausgeführt. Die Bestuhlung erfolgte mit Thonet-Sesseln, für die Beleuchtungskörper wurde vernickeltes Messing gewählt.

Siehe auch: Stammersdorfer Ortsfriedhof, Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 3 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Anton BöckKommunalpolitiker11 Januar 184231 Januar 1903Gruppe M; Nummer 9
Anton HaberzethBinder
Politiker
23 Januar 185616 Februar 19284/1/17
Vinzenz OberhammerKunsthistoriker23 November 19016 Oktober 1993Gruppe 2, Reihe 4, Nummer 3

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 96 ff.

Weblinks