Stammersdorfer Ortsfriedhof
48° 18' 13.80" N, 16° 24' 42.95" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Stammersdorfer Ortsfriedhof (21., Am oberen Kirchberg 6, Zwerchbreitelngasse 56, Clessgasse 71) wurde 1833 eröffnet. Der Friedhof ist 7.852 Quadratmeter groß und verfügt über rund 970 Grabstellen.
Geschichte
Nachdem der rund um die Stammersdorfer Kirche angelegte Friedhof, auf dem die Bewohner von Stammersdorf und Strebersdorf bestattet wurden, 1833 aufgelassen worden war, kauften die beiden Gemeinden auf eigene Kosten einen außerhalb der Kirchhofsmauer liegenden Weingarten an, auf dem der neue Friedhof am 1. Dezember 1833 durch den Schottenabt Sigismund Schultes eingeweiht wurde. Am 6. Oktober 1878 wurde auf einem angrenzenden Grundstück ein Erweiterungsteil geweiht; inzwischen hatte die Gemeinde Strebersdorf am 21. Oktober 1877 die Errichtung eines eigenen Friedhofs beschlossen und diesen 1878 eröffnet. 1914 und 1920 erfolgten neuerliche Erweiterungen; die Bedingung lautete jedoch, keine Akatholiken und Selbstmörder beizusetzen. Laut einem Beschluss des Gemeinderats 1953 sollte der Stammersdorfer Ortsfriedhof sowie neun weitere Friedhöfe 1975 geschlossen werden, doch wurde die inzwischen erfolgte Verlängerung der Belegung der inzwischen 16 Sperrfriedhöfe bis 1985 vom Gemeinderat 1980 (nach einer Volksbefragung) aufgehoben.
1903 wurde zusätzlich der Stammersdorfer Zentralfriedhof (21., Stammersdorfer Straße 244-260) eröffnet.
Gleich beim Eingang befindet sich die Familiengruft der Stadler von Wolffersgrün, Besitzer der Herrschaft Poppendorf, eine Familie von Beamten und Offizieren, deren unweit gelegenes Mausoleum im Stil des Klassizismus aus dem Jahr 1846 vom Erbpostmeister zu Rendezvous Franz Stadler von Wolffersgrün errichtet wurde. (Siehe auch: Erbpostgasse und Rendezvous)
Siehe auch: Stammersdorfer Friedhöfe, Stammersdorfer Zentralfriedhof, Friedhöfe.
Bestattete Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 6 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
BildName des Bildes | Personenname | BerufBeruf | GeburtsdatumDatum der Geburt | SterbedatumSterbedatum | Grabstelle |
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Friedl Czepa | Schauspielerin Theaterdirektorin | 3 September 1898 | 22 Juni 1973 | ||
Friedrich Manhart | Lehrer | 1830 | 1903 | Teil A, Reihe 8, Nummer 61 | |
Anton Moretti | Bürgermeister | 1824 | 1900 | Teil A, Reihe 8, Nummer 94/95 | |
Gregor Olbrich | 9 Mai 1877 | 15 Juli 1926 | Teil N, Reihe 10, Nummer 32 | ||
Josef Steidl | Arzt | 1767 | 1850 | Teil A, Reihe 3, Nummer 27 | |
Margarethe Trappl | Magistratsbedienstete Politikerin | 15 Mai 1917 | 8 Mai 2006 | Teil N, Reihe 7, Nummer 23 |
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 2109 - Stammersdorf und Strebersdorf, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 2110 - Stammersdorf, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne aus dem Bestand M.Abt. 213a, P1 - Wiener Friedhöfe: 12029 - 21., Friedhof Stammersdorf Ort
Literatur
- Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 171f
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 80 ff.
Weblinks
- Friedhöfe Wien: Stammersdorfer Ortsfriedhof [Stand: 27.09.2023]
- Friedhöfe Wien: Friedhofspläne [Stand: 29.07.2024]