Strozzigasse 6
48° 12' 24.94" N, 16° 20' 58.08" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mit Unterstützung des Wiener Assanierungsfonds wurde 1936–1938 die Fassade des Hauses 7., Strozzigasse 6 versachlicht und das Gebäude für die Herold Verlagsanstalt adaptiert. Im Nebenhaus 6., Strozzigasse 8, dem 1913 errichteten Bürogebäude der Verlagsanstalt, hatte auch die regierungsnahen Tageszeitung Reichspost ihren Sitz.
Die Assanierung des Gebäudes 7., Strozzigasse 6 wurde im Kuratorium des Wiener Assanierungsfonds ausführlich diskutiert, da die Demolierung des Althauses bereits erfolgt war und es sich daher um keine dringende Straßenfreimachung handelte. Für den Umbau genehmigte das Kuratorium in seiner 6. Sitzung, am 6. Februar 1935, die üblichen 40 % Fondsdarlehen, obwohl die Verlagsanstalt 50 % benötigte. Gleichzeitig wurde die Magistratsabteilung ermächtigt, das Darlehen eigenständig auf 45 % der Gesamtkosten zu erhöhen.
Die künstlerische Fassadengestaltung mit klerikal-konservativen Motiven stammte vom Tiroler Malers Hans Andre, der ein Fresko der Heiligen Familie , sowie ein allegorisches Fresko der Einheit von Arbeiter, Vaterland und Kirche schuf. Im Hauseingang befanden sich Aquarellgemälde von Igo Pötsch sowie Stiegenhausfenster nach Entwürfen von Karl Rieder (Schwaz).
1990 wurde das Gebäude abgerissen und auf dem Gelände 7., Strozzigasse 6 und 8 das Studentenwohnheim Friedrich Funder errichtet.
Quellen
Literatur
- Magistrat der Stadt Wien [Hg.]: Wien im Aufbau. Band: Der Wiener Assanierungsfonds. Wien: Magistrat 1937, S. 64, Übersichtsplan
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
- Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934. Wien: Promedia 2002, S. 236 f
- Österreichische Kunst, Heft 2 (1936), S. 28