Thailänder
(Thailand, bis 1939 Siam).
Im November 1624 kam Christoph Carl Fernberger von Egenberg (Japaner) nach Siam. Johann Baptist Fischers von Erlach „Historischer Architekt" (drittes Buch, Tafel X) zeigt eine Bootsparade. Am 28. November 1865 wurde ein der österreichisch-ungarischen Botschaft in London unterstehendes Honorarkonsulat in Bangkok eingerichtet, am 17. Mai 1869 schloß Konteradmiral Anton Freiherr von Petz den ersten Freundschafts-, Handels- und Schiffahrtsvertrag Österreich-Ungarns mit einem fernöstlichen Staat. Bei der Wiener Weltausstellung (1873) zeigte Siam Seidenprodukte, Goldstickereien und Tee. Zu den Siam-Reisenden gehörten Raimund Freiherr von Stillfried (1882), Erzherzog Raimund Leopold Salvator (1888), Ernst von Hesse-Wartegg (vor 1899), Feldmarschall-Leutnant Richard Freiherr von und zu Eisenstein (1902) und Alice Schalek (nach 1918). Als Besucher aus Siam kamen Prinz Prisdang (1881; erster Thailänder in Wien), König Chulalongkorn (Rama IV.; 1897 [ Kapuzinergruft, Schönbrunn, Stephaniewarte ]) und Kronprinz Maha Vajravudh (1902 [ Arsenal, Schmelz, Beethovenfries; Audienz bei Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este ]) nach Wien 1899 gab es ein Siamesendorf am Schüttel. Im September 1964 besuchten König Phumiphol Aduljadesch (Rama XI.) mit Gattin Sirikit Kitiyaka Wien, im Juni 1993 kam die Königin mit ihrer Tochter.
Literatur
- Karl Rudolf Wernhart: Christoph Carl Fernberger. Der erste österreichische Weltreisende 1621-1628. 1972
- Anna Benna: Quellen zur Geschichte der Beziehungen Österreich-Ungarns zu Siam. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Innsbruck [u.a]: Studienverlag / Wien: Österreichische Staatsdruckerei / Bozen: Studienverlag 28 (1975), S. 115 ff.
- Ursula Storch: Das Pratermuseum. 1993, S. 25, S. 48
- Kaiserliche Geschenke. Katalog Niederweiden 1990, S. 52
- G. Berger: Chinoiserien in Österreich-Ungarn. Frankfurt 1995, S. 28, S. 38, S. 334 f.