Tuberkulosefürsorge

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Fürsorgerin in einer städtischen Tuberkulosefürsorgestelle (1937).
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Fürsorgerin.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Fürsorgerin in einer städtischen Tuberkulosefürsorgestelle (1937).

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"1,5 Millionen Schilling kostete dieses Sonderfahrzeug zur Tuberkulose Früherkennung. Leistung: bis zu 100 Untersuchungen pro Stunde" (1971)

Nachdem die in Wien im 17. und vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark verbreitete Tuberkulose ("morbus Viennensis") bis 1913 zurückgegangen war (1871 auf 10.000 Einwohner 90 Sterbefälle an Tuberkulose, 1913 nur mehr 30), stieg die Zahl der Tuberkulosefälle während des Ersten Weltkriegs und in den Nachkriegsjahren wieder stark an (auf je 10.000 Zivilbewohner Wiens kamen 1915 37,5, 1916 47,5, 1917 59,4, 1918 60,7 und 1919 56,5 Fälle).

Erholungsstätte

Da es in Wien keine einzige Anstalt für tuberkulöse Erwachsene gab, wurde von der Sanitätsbehörde im September 1916 eine städtische "Zentralstelle für Tuberkulose" gegründet, die sich, als eine ähnliche Organisation mit Ministerialerlass von 02.01.1917 von staatlicher Seite ins Leben gerufen wurde, als "Bezirkszentrale Wien für Tuberkulosefürsorge" konstituierte. Während des Kriegs blieben die Errichtung und der Betrieb von Tuberkulosefürsorgestellen jedoch weiterhin ausschließlich Sache privater Organisationen (beispielsweise Rotes Kreuz). Erst Ende 1918 schaltete sich die Gemeindeverwaltung aktiv in die Tuberkulosebekämpfung ein (Gesundheitsamt). 1918 bestanden in Wien sieben private Tuberkulosefürsorgestellen, bis 1923 wurden fünf städtische geschaffen, bis Ende 1928 weitere fünf, bis Ende 1931 weitere zwei (1931 bestanden 25 Tuberkulosefürsorgestellen [zwölf kommunale, sieben private und sechs von Krankenkassen betrieben]).

Die städtischen Tuberkulosefürsorgestellen arbeiteten mit der übrigen Fürsorge eng zusammen, vor allem mit der Schulfürsorge (Schulärztlicher Dienst, Erholungsfürsorge), daneben wirkten zusätzlich Maßnahmen der Gemeindeverwaltung in der Tuberkulosebekämpfung, wie die Modernisierung der Kehrichtabfuhr und der soziale Wohnbau. Die Maßnahmen, die durch Errichtung entsprechender Anstalten (Umwandlung des Sanatoriums Baumgartner Höhe [14] in eine Lungenheilstätte, Eröffnung einer Heilstätte für Leichtlungenkranke "Himmelstraße" [19] am 20. August 1923 und eines Tuberkulosepavillons im Krankenhaus Lainz am 14. Dezember 1930 sowie der Betrieb der Erholungsstätte für Leichtlungenkranke "Kreuzwiese" [17], der Kinderheilstätten Bad Hall, Sulzbach-Ischl und San Pelagio und des 1892 eröffneten Kindererholungsheims in Lussingrande) unterstützt wurden, bewirkten einen allmählichen Rückgang der Tuberkulosesterblichkeit (von je 10.000 Einwohnern 1921 zum ersten Mal unter den Friedensstand von 1913, 1925 unter 20, 1930 16).

Quellen

Literatur

Allgemein:

  • Felix Czeike: Wirtschafts- und Sozialpolitik der Gemeinde Wien in der Ersten Republik (1919-1934). Band 2. Wien: Verlag Jugend & Volk 1959 (Wiener Schriften, 11), S. 237 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts. Ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 529, S. 533


Wiener Gesundheitsarchitekturen:

  • Ludwig Wick: Tuberkulose-Heilstätten im Süden, in: Tuberkulose-Fürsorgeblatt des Österr. Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose. 1. Jahrgang 1917/1918, S. 75-82