Ungarische Hofkanzlei

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Ansicht des Palais der Ungarischen Hofkanzlei in der Bankgasse, 1823
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1692
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Justizministerium, Reichsrat, Ungarische und Siebenbürgische Hofkanzlei, Ungarische Botschaft
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  25500
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Ungarische Hofkanzlei Tranquillo Mollo.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ansicht des Palais der Ungarischen Hofkanzlei in der Bankgasse, 1823
  • 1., Bankgasse 4-6
  • 1., Schenkenstraße 1-3

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48° 12' 37.15" N, 16° 21' 47.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ungarische Hofkanzlei (1., Bankgasse 4-6, Schenkenstraße 1-3).

Gebäude (Ungarische und Siebenbürgische Hofkanzlei)

  1. Auf der Parzelle Konskriptionsnummer 47 (Bankgasse 6, Schenkenstraße 3) standen ursprünglich ein adeliges Freihaus (ab Anfang 17. Jahrhundert den Althan gehörig) und zwei Bürgerhäuser, die 1689 beziehungsweise 1692 vom österreichischen Hofkanzler (1683-1693) Theodor Althet Graf Strattmann gekauft wurden. An ihrer Stelle entstand 1692/1693 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach ein prachtvolles Palais, das 1728 von den Strattmannschen Erben an Leopold Graf Windisch-Graetz veräußert wurde. Von dessen Erben kam es 1747 durch Kauf an den ungarischen Hofkanzler Leopold Graf Nádasdy (der Kaufpreis war durch Spenden der ungarischen Komitate und Freistädte aufgebracht worden) und diente nach Adaptierung 1747-1749 der Ungarischen Hofkanzlei, die vorher in Mietobjekten untergebracht gewesen war, als Amtsgebäude. 1766/1767 erfolgte eine Umgestaltung nach einem Entwurf von Nikolaus Pacassi; 1768 wurde das Deckengemälde "Stiftung des Stephansordens durch Maria Theresia" von Franz Anton Maulbertsch angebracht.
  2. Das Gebäude Konskriptionsnummer 48 (Bankgasse 4, Schenkenstraße 1) war 1673 in den Besitz der Grafen Trautson gekommen und wurde 1783 vom Erben des letzten Trautson, Karl Joseph Fürst Auersperg, an den ungarischen Hofkanzler Franz Graf Esterházy veräußert. Es war zur Unterbringung der Siebenbürgischen Hofkanzlei bestimmt. Durch Vorziehen einer Fassade in der Bankgasse (Entwurf Franz Anton Hillebrand) wurde es 1783/1784 mit dem Nachbarhaus äußerlich vereint, doch bleiben die beiden Parzellen grundbücherlich bis heute getrennt.
  3. Nach der Niederwerfung der ungarischen Revolution (1848/1849) wurde der Komplex vom k. k. Militär besetzt, sodann zur Unterbringung verschiedener österreichischer Behörden (unter anderem des Justizministeriums) verwendet. 1851-1860 befand sich hier der Sitz des Reichsrats, 1860-1867 wieder der Sitz der Ungarischen und Siebenbürgischen Hofkanzlei. Vom Ausgleich 1867 an bis zum Zerfall der Monarchie 1918 residierte hier der ungarische Minister am kaiserlichen Hoflager; auch die ungarischen Delegationen, die periodisch im Sinne des Ausgleichs mit den Delegierten der österreichischen Reichshälfte zu verhandeln hatten, traten hier zusammen. 1918-1938 war der Komplex Amtsgebäude der ungarischen Gesandtschaft, dann 1938-1945 Sitz des ungarischen Generalkonsulats für das Territorium des vormaligen Österreich. Seit 1945 amtiert hier wieder die diplomatische Vertretung der Republik Ungarn (zunächst Geschäftsträger, ab 1955 Gesandtschaft, seit 1964 Botschaft; siehe Ungarische Botschaft). 1969-1974 wurde das Dachgeschoß ausgebaut; Restaurierungen fanden 1978-1980, 1986-1989 und 1992/1993 statt.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 359
  • Julius Fleischer: Umbau und Innenausstattung des Palais Stratmann-Windischgrätz in Wien. In: Hans Tintelnot [Hg.]: Kunstgeschichtliche Studien. [Dagobert Frey zum 23. April 1943 von seinen Kollegen, Mitarbeitern und Schülern]. Breslau: Gauverl.-NS-Schlesien 1943, S. 45 ff.
  • Sándor Takács: A magyar és az erdélyi udvari kancelláriák palotái Bécsben. In: Századok 40 (1906), S. 781–782
  • Dénes Hunkár [Hg.]: Das ungarische Palais in Wien. Die Botschaft der Republik Ungarn. Györ: Széchenyi 1994