Unterstützungs- und Bethausverein Emes Wescholaum

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Einladung zur XXXII. Ordentlichen Generalversammlung des Unterstützungs- und Bethausvereins Emes Wescholaum, 4. Februar 1934
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1901
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
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GNDGemeindsame Normdatei
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BildnameName des Bildes Unterstützungs_ und Bethausverein_ Emes_ Wescholaum.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Einladung zur XXXII. Ordentlichen Generalversammlung des Unterstützungs- und Bethausvereins Emes Wescholaum, 4. Februar 1934
  • 2., Große Schiffgasse 24

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48° 13' 4.57" N, 16° 22' 33.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der jüdische Unterstützungs- und Bethausverein Emes Wescholaum (=Wahrheit und Friede) wurde 1901 in Wien gegründet und unterhielt in 2., Große Schiffgasse 24 bis 1938 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Arnold J. Friedmann, Kaufmann, 1901 wohnhaft in 2., Im Werd 17, Simon Sperling, Kaufmann, 1901 wohnhaft in 2., Malzgasse 5 und Abraham Kohn, Kaufmann, 1901 wohnhaft in 2., Schiffamtsgasse 4 reichten die Statuten am 16. November 1901 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war „seinen Mitgliedern in Noth und Erwerbsunfähigkeitsfällen eine Geldunterstützung nach Massgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereins zu gewähren, sowie auch die Instandhaltung eines israelitischen Betlocales für die tägliche Abhaltung des rituellen, orthodoxen Gottesdienstes zu ermöglichen, jede politische Tendenz ist ausgeschlossen“ (Statut 1901, § 1). Die Tätigkeiten des Vereins sind anhand der für die Jahre 1930 bis 1935 im Vereinsakt einliegenden Tagesordnungen der jährlichen Generalversammlungen zu ersehen. Sie bestanden aus den täglichen Gebeten, der rituellen Abhaltung der jüdischen Feiertage und der Verteilung von Geld- und Lebensmittelspenden an Mitglieder im Krankheits- und Todesfall. Der Verein beschäftigte einen „Vereinsarzt“, einen Vorbeter, einen Vorleser für die Thoralesungen und gab Subventionen an den Rabbiner. Einnahmen kamen aus der Vermietung von Bethaussitzen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Die Generalversammlungen des Vereins 1930 bis 1935 fanden im nahegelegenen Hotel Barschak in 2., Große Schiffgasse 3 statt. 1930 hatte der Verein 246 Mitglieder. Anlässlich jeder Generalversammlung wurden Gedenktafeln für verstorbene, männliche Mitglieder unter Angabe des Namens und jüdischen Monats des Todes veröffentlicht. [1] 1938 hatte dieser Verein mehr als 140 Mitglieder.[2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Auflösung des Bethausvereins

Die Auflösung des Unterstützungs- und Bethausvereins Emes Wescholaum sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen in Form von Bankeinlagen in der Höhe von 16,50 Reichsmark wurde eingezogen. Im Akt der Behörde Stillhaltekommissar befindet sich ein Brief des Hausverwalters des Hauses Große Schiffgasse 24, der mit Datum 18. Juli 1938 beim Stillhaltekommissar anfragte, ob er das Bethaus zu sperren habe und ob die Mitglieder dort noch Gottesdienste abhalten dürfen. Der Stilhaltekommissar antwortete ihm mit Datum 20. Juli 1938, dass diese bis zur Räumung des Bethauses beten dürften, dass aber im Laufe der kommenden Tage der Abtransport des Mobiliars erfolgen werde.[3]

Bedeutende Rabbiner

Rabbiner des Unterstützungs- und Bethausvereins Emes Wescholaum war Rabbiner Markus Rosen. [4]

Vereinsvorstand 1930

  • Obmann: David Wenkert
  • Obmannstellverteter: M. Halpern
  • Schriftführer: M. Reiss
  • Kassier: S. Aberbach

Vereinsvorstand 1938

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 119.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932 und 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Barbara Sauer / Ilse Reiter-Zatloukal: Advokaten 1938. Das Schicksal der in den Jahren 1938-1945 verfolgten österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Wien: Manz 2010.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich).

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 32: 3150/1930 und David Jüdische Kulturzeitschrift.
  2. Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP) A/W 1268.
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/13, Karton 555.
  4. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 96.
  5. Barbara Sauer / Ilse Reiter-Zatloukal: Advokaten 1938. Das Schicksal der in den Jahren 1938-1945 verfolgten österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte. Wien: Manz 2010, S. 215.
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 32: 3150/1930.