Malzgasse
48° 13' 12.51" N, 16° 22' 33.55" E zur Karte im Wien Kulturgut
Malzgasse (2, Leopoldstadt), benannt (1862) nach der Bezeichnung Malz (gekeimte Gerste, die zur Bier- und Spirituosenerzeugung verwendet wird).
Hier stand ab 1676 das Brauhaus im Unteren Werd des Bürgerspitals der Vorstadt Leopoldstadt (die Malzgasse hieß damals Bräuhausgasse), das 1846 Alois Miesbach kaufte. Auf dem Areal des abgebrochenen Brauhauses entstanden die Häuser der Malz-, Miesbach-, Adamberger- u. Leopoldsgasse.
Vom 9. November 2016 bis zum 30. Juni 2017 veranstaltete die Österreichische Akademie der Wissenschaften in der Krypta des Heldendenkmals auf dem Heldenplatz die Ausstellung „Letzte Orte vor der Deportation. Kleine Sperlgasse, Castellezgasse, Malzgasse“. Die meisten der vom NS-Regime in "Sammelwohnungen" an diesen Gassen zusammengetriebenen Menschen wurden im Holocaust ermordet.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Leopold
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 314
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 105