Verena Buben

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Buben, Verena
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Buben, Helene
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38453
GNDGemeindsame Normdatei 118768050
Wikidata Q110416371
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. August 1900
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 2. November 1982
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Ordensfrau, Wiederstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  10. November 1982
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kalksburger Friedhof
Grabstelle
  • 9., Pramergasse 12 (Wirkungsadresse)
  • 1., Rotenturmstraße 2 (Wirkungsadresse)
  • 1., Wollzeile 2 (Wirkungsadresse)
  • 9., Pramergasse 12 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Silbernes Verdienstzeichen der Republik Österreich (Verleihung: 19. Juni 1964)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 12. März 1965)
  • Ehrennadel der Österreichischen Widerstandsbewegung (Verleihung: 27. April 1975)
  • Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs (Verleihung: 31. Mai 1977)

Verena Buben * 6. August 1900 Wien, † 2. November 1982 Wien, Ordensfrau, Widerstandskämpferin.

Biografie

Schwester Verena Buben (mit bürgerlichem Namen Helene Buben) absolvierte Ende der 1920er Jahre einen Hochschulkurs für Laienkatechese und trat 1931 in die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis ein. Nach achtjähriger Arbeit in der Familienfürsorge kam sie 1942 in die Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien, die von Kardinal Theodor Innitzer initiiert worden war. Die Hilfsstelle befand sich innerhalb der zwei Innenhöfe, im ehemaligen Stall des erzbischöflichen Palais in der 1., Rotenturmstraße 2, heute Wollzeile 2. Geleitet wurde sie von dem Jesuitenpater Ludger Born. Zusammen mit ihm und den engagierten Mitarbeiterinnen der Erzbischöflichen Hilfsstelle, die zum größten Teil selbst jüdischer Abstammung waren, setzte Buben sich unter Gefährdung der eigenen Sicherheit für Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden, ein. Neben verbalem Zuspruch, Lebensmittelspenden und der Versorgung mit Medikamenten und Kleidern lag das Hauptaugenmerk auf den zunehmend schwieriger zu besorgenden Visa für die Ausreise beziehungsweise Hilfe bei der Organisation der Flucht.

Ansichtskarte vom Hof des Erzbischöflichen Palais 1., Rotenturmstraße 2 (um 1926)

Elsa Björkman-Goldschmidt würdigte in ihren Aufzeichnungen den persönlichen und zwischenmenschlichen Einsatz von Schwester Verena und Pater Born und bezeichnet sie als Aktivist*innen jener Hilfsbereitschaft, nach der sie damals gesucht habe. Im April 1944 gelang es beispielsweise, ein jüdisches Kleinkind aus Oberschlesien zu retten. Diese Aktion war eine der vielen, die außerhalb der Legalität des damaligen Regimes stattfanden und bei denen das Organisationstalent, der Einfallsreichtum und der persönliche Mut von Schwester Verena entscheidend zum Erfolg beitrugen. Das kleine Mädchen wurde als Findelkind mithilfe einer Fürsorgerin dem Zentralkinderheim der Gemeinde Wien übergeben und konnte nach Kriegsende wieder unversehrt in die Obhut seiner Mutter übergegeben werden.

Nach der Befreiung 1945 arbeitete Schwester Verena in der Caritaszentrale der Erzdiözese Wien und von 1949 bis zu ihrem Tod 1982 in der Fürsorgestelle der Caritas Socialis in der 9., Pramergasse. Für ihren Einsatz in der Widerstandsbewegung während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde Verena Buben mehrfach ausgezeichnet. So wurde ihr u. a. 1977 das Ehrenzeichen für die Verdienste um die Befreiung Österreichs verliehen. Im gleichen Jahr wurde der Weg zwischen Seegasse und Pramergasse vor der Caritas Socialis nach ihr benannt. Schwester Verena Buben verstarb in Folge eines Schlaganfalls am 2. November 1982 im Mutterhaus ihres Ordens in der Pramergasse.

Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Wien: Böhlau 2016, S. 450.
  • Annemarie Fenzl: Die Erzbischöfliche Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien. In: „… den Vormarsch dieses Regimes einen Millimeter aufgehalten zu haben …“. Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Hg. von Vhristine Kanzler, Ilse Korotin, Karin Nusko. Wien: Praesens Verlag 2015, S. 73-96
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 300 ff
  • Elsa Björkman-Goldschmidt: Der Stall im Erzbischöflichen Palais. In: Es geschah in Wien. Erinnerungen von Elsa Björkman-Goldschmidt. Hg. von Renate Schreiber. Wien: Böhlau 2007, S. 385-396
  • Karla Menzel: Lebenshingabe. Die Mitarbeiterinnen der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien. Dipl.-Arb. Universität Wien. Wien 2000
  • Franz Loidl [Hg.]: Sr. Verena. Engel der verfolgten jüdischen Katholiken 1938-1945. Wien: Wiener Katholische Akademie, 1983 (= Wiener Katholische Akademie, Miscellanea Neue Reihe, 177).
  • Helferin Verfolgter. Schwester Verena tot. In: Die Presse, 11.11.1982, Wienbibliothek/Tagblattarchiv, Personenmappe: Schwester Verena [TP-053901]
  • Gerald Stourzh: Nächstenliebe und Rassenwahn. In: Die Furche, Nr. 46, 17.11.1982, S.9, Wienbibliothek/Tagblattarchiv, Personenmappe: Schwester Verena [TP-053901]


Verena Buben im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks