Walter Kohut
Walter Kohut, 20. November 1927 Wien, 18. Mai 1980 Innsbruck, Schauspieler
Biographie
Walter Kohut lernte während seines Einsatzes im Zweiten Weltkrieg Helmut Qualtinger kennen. Mit ihm gründete er 1944 die “Mozart-Bühne“, ein Jugendtheater. Nach Kriegsende wurde er ans Wiener Volkstheater engagiert, wo er vor allem als Nestroy-Darsteller auf sich aufmerksam machte. Seinen größten Erfolg an diesem Haus feierte er aber als Franz Moor in Schillers “Räubern“ in der Regie von Gustav Manker.
1960 wechselte er an das Theater in der Josefstadt und konnte hier erfolgreich seine Karriere fortsetzen. Besondere Beachtung fand seine Darstellung des Alfred in Horvaths “Geschichten aus dem Wiener Wald“, den er auch in Erich Neubergs Verfilmung für das Fernsehen (1961) verkörperte. Bevor er sich komplett vom Theater zurückzog, spielte er 1962 am Raimundtheater den Valentin in Raimunds “Verschwender“ und inszenierte am Theater an der Wien Nestroys “Lumpazivagabundus“. Sein Filmdebut hatte Kohut bereits 1949 in einem sogenannten “Aufklärungsfilm“. In den 1950er Jahren trat er in zwei weiteren Filmen unter dem Künstlernamen “Walter Korth“ auf.
Zwischen 1967 und 1979 wirkte er in knapp 40 Film- und Fernsehproduktionen mit, wobei er meistens auf die zwielichtigen, verschlagenen und brutalen Charaktere spezialisiert war. Für seine Darstellung des “Penners“ Theo in Roland Klicks Kriminalfilm “Supermarkt“ wurde er 1974 mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie “bester männlicher Nebendarsteller“ ausgezeichnet. Er trat auch in populären Fernsehkrimi-Serien wie “Der Kommissar“ und “Tatort“ auf.
Nachdem Walter Kohut schon bei "Kottan" ermittelt mitgewirkt hatte, engagierte ihn Peter Patzak für die Titeltrolle in seinem Film “Kassbach“ nach dem Roman von Helmut Zenker. Kassbach ist ein spießiger Gemüsehändler, der sich einer neonazistischen Gruppierung anschließt. Der Film wurde auf verschiedenen internationalen Filmfestspielen gezeigt und für die “mutige Darstellung eines Problems unserer Zeit“ mit dem UNESCO-Preis der C. I. D. A. L. C (Comité International pour la Diffusion des Arts et des Lettres par le cinema) ausgezeichnet. Walter Kohut erlitt während der Dreharbeiten zum Spielfilm “Panische Zeiten“ am 14. Jänner 1980 einen Kreislaufzusammenbruch und starb am 18. Mai 1980 in Innsbruck, ohne je das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Bd. 4, H – L. Berlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf 2001
- Wiener Zeitung, 20.05.1980, S. 4
- Kurier, 20.02.1980, S. 13
- Die Presse, 19.05.1980, S. 4
- Kino.de: Walter Kohut: http://www.kino.de/star/walter-kohut/2548 [Stand: 12.02.2015]
- Kassbach…die offizielle Website. URL: http://www.kassbach.info/kinofilm/ [Stand: 12.02.2015]
- Filmportal.de: Walter Kohut: URL: http://www.filmportal.de/person/walter-kohut_7feb26531daa4f599fbec3a6e9f1c374 [Stand: 12.02.2015]
Weblinks
- Wikipedia: Walter Kohut: http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Kohut [Stand: 12.02.2015]