Walter Nettig

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Nettig, Walter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Kommerzialrat, Senator h. c., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34432
GNDGemeindsame Normdatei 130264482
Wikidata Q2545601
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Juni 1935
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum September 2020
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Unternehmer, Politiker, Interessenvertreter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Österreichische Volkspartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 4.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 56
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. Jänner 1993, Übernahme: 15. Februar 1993)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 11. Oktober 2001)
  • Goldenes Ehrenzeichen, Komturkreuz des Landes Burgenland (Verleihung: 2000)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1996)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 11. November 1997, Übernahme: 3. Dezember 1997)
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 16. November 2004, Übernahme: 30. November 2004)


Walter Nettig, * 7. Juni 1935 Wien, † September 2020, Unternehmer, Interessenvertreter, Politiker.

Biografie

Walter Nettig Walter Nettig absolvierte nach Besuch der Volksschule und vier Jahren Realgymnasium eine Lehre für den Beruf eines Fotokaufmannes, die er mit Auszeichnung abschloss. Anschließend arbeitete er ein Jahr als Geschäftsführer einer Fotofirma in Wien, übersiedelte dann für zwei Jahre nach Sydney (Australien) und war auch dort in der Fotobranche tätig. Danach folgten zwei weitere Jahre in den USA, wo der Wiener eine leitende Stellung beim größten Fotokonzern der Westküste einnahm und nebenbei ein Handelsstudium erfolgreich beendete.

Nach seiner Rückkehr im Jahr 1958 gründete er sein erstes Fotogeschäft in Traiskirchen. Drei Jahre später eröffnete er das erste Geschäft in Wien in der Wallensteinstraße. Von 1970 bis 1990 baute Nettig eine Fotokette in Wien und Graz mit insgesamt 27 Filialen auf. Im Jahr 1977 gründete er mit der "Photoring-Austria GmbH" die größte österreichische Einkaufsvereinigung in der Fotobranche. 1985 wurde sein Unternehmen mit der Verleihung des Staatswappens ausgezeichnet. Anfang der 1990er Jahre verkaufte er den Großteil seiner Anteile an der Firmenkette an seinen Konkurrenten Foto Niedermeyer.

Seit 1970 arbeitete Walter Nettig aktiv in der Interessenvertretung des Fotohandels der Wirtschaftskammer Wien als Ausschussmitglied mit, ab 1980 fungierte er als Gremialvorsteher für die Fotobranche. Im Jahr 1985 avancierte er zum Obmann der Sektion Handel in der Wiener Wirtschaftskammer und übernahm die Präsidentschaft des Fonds der Wiener Kaufmannschaft. 1992 wurde er als Nachfolger des erkrankten Karl Dittrich an die Spitze des Wiener Wirtschaftsbundes, einer ÖVP-Teilorganisationen, und der Wiener Wirtschaftskammer gewählt. Er verblieb in beiden Positionen bis Ende 2004, als Brigitte Jank ihm nachfolgte. Unter seiner Ägide wurde eine Reihe von Initiativen für die Wiener Wirtschaft gesetzt, etwa die Schaffung der Wien-Products, eine gemeinsame Vermarktungslinie für hochwertige Wiener Produkte.

Im Dezember 1987 trat Nettig auch in die Wiener Kommunalpolitik als Mitglied des Gemeinderats und Abgeordneter zum Landtag ein. 1989 folgte er Erhard Busek für die ÖVP als nichtamtsführender Stadtrat, wobei er sich im Stadtsenat der Bereiche Kultur, Sport, Umwelt und Konsumentenschutz annahm. Nach der Gemeinderatswahl 1991 fungierte er für eine weitere Legislaturperiode wieder als Landtagsabgeordneter und Gemeinderat.

1996 wurde der Unternehmer nach der Bildung der SPÖ-ÖVP-Koalition in Wien zum Sonderbeauftragen der Stadtregierung für Außenwirtschaftsfragen ernannt; in dieser Funktion war er beratendes Mitglied im Stadtsenat und bezog dafür keinerlei Gehalt.

Innerhalb der ÖVP galt Walter Nettig bis zu seinem Rückzug in den frühen 2000er Jahren als "graue Eminenz" und "Königsmacher". Legendär wurde die "Achse" der Wirtschaftskämmerers mit Bürgermeister Michael Häupl. Neben seines standes- und kommunalpolitischen Tätigkeiten engagierte er sich auch als langjähriger Präsident (heute: Ehrenpräsident) des Fußballvereins Vienna sowie von 2008 bis 2013 als Präsident der Wiener Sängerknaben.

Unter den zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen ist insbesondere seine Ernennung zum "Bürger der Stadt Wien", die zweithöchste Auszeichnung der Bundeshauptstadt, zu erwähnen.

Quellen

Literatur


Walter Nettig im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks