Weihburggasse 18-20
1, Weihburggasse 18-20 (Konskriptionsnummern 916 und 917).
Vorgängergebäude
Stadt 917 / Weihburggasse 18 "Alter Ramhof"
Hier stand einst der "Alte Ramhof", der bereits 1369 erstmals urkundlich erwähnt wird. Der Name "Ramhof" leitet sich von den Rahmen der Woll- und Tuchweber ab, die in der Nähe der Wollzeile ansässig waren. Der Hof bestand ursprünglich aus mehreren Häusern. Dieser Komplex schloss zu gewissen Zeiten auch die Grundstücke der späteren Häuser Stadt 916 (Weihburggasse 20; siehe unten) und 955 (1, Himmelpfortgasse 19) ein. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts lassen sich hier drei Häuser nachweisen, von denen eines 1517 von Johannes Cuspinian erworben und gegen den dem Kloster St. Hypolit zu St. Pölten gehörenden damaligen "Lilienfelder Hof" (1, Weihburggasse 9) eingetauscht wurde. Als neuer Lilienfelder Hof wurde es in der Folgezeit von allen Steuern befreit, kam aber bald wieder in Privatbesitz. Vor 1659 wurden die drei Häuser zu einem verbaut, das in diesem Jahr von Feldmarschall Annibale Franz Maria Gonzaga erworben wurde und daher auch den Namen "Gonzagasches Haus" trug. Ab diesem Zeitpunkt gehörte es stets den Besitzern des Hauses Stadt 916. (ausführlichere Beschreibung im Artikel Alter Ramhof [1, Weihburggasse 18-20])
Stadt 916 / Weihburggasse 20
Die erste urkundliche Nennung dieses Gebäudes stammt aus dem Jahr 1502. Beim großen Stadtbrand des Jahres 1525 wurde es zerstört und vor 1527 wiederaufgebaut. 1659 erwarb es Annibale Franz Maria Gonzaga.
Im 18. Jahrhundert gehörten die beiden Gebäude den Grafen Althan. Dazwischen befand sich eine Gasse, die die Weihburggasse mit der Himmelpfortgasse verband. Im Jahr 1885 wurden die Häuser als demoliert beziehungsweise als Baustelle ausgewiesen, wodurch eine Baufläche von 2016 Quadratmetern frei wurde.
Neubau 1886
Anstelle der beiden Häuser entstand 1886 das heutige Haus Weihburggasse 18-20 (Grundfläche: 1760 Quadratmeter). Bereits 1894 wurde das vom Architekten Adolf Endl (Endl und Honus) errichtete Haus teilweise umgebaut. Neben Wohnungen in den oberen Stockwerken wurden zu ebener Erde Geschäftsräume untergebracht. In einem Teil des Erdgeschoßes sowie im Mezzanin und im Souterrain befand sich das Zentralbad, eine luxuriöse Badeanstalt. Mit Kaufvertrag vom 22. Februar 1921 wurde das Haus von der "Zentralbad- und Kuranstalt m.b.H." erworben. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (8. April 1945) verursachte eine gegenüber der Hofeinfahrt eingeschlagene Bombe begrenzte Schäden im Erdgeschoß und dem darüber liegenden Stockwerk des Hintertrakts, die behoben werden konnten. Eine zweite Bombe traf das Straßenpflaster vor dem Gebäude.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 125-131