Wertheimpalais
Wertheimpalais (1, Schwarzenbergplatz 17 [ursprünglich 6], Kärntner Ring 18, Canovagasse 1), erbaut 1864-1868 nach Plänen von Heinrich Ferstel für Franz Ritter von Wertheim.
Ferstel, ab 1863 mit dem Bau des gegenüberliegenden Erzherzog-Ludwig-Viktor-Palais beschäftigt, wurde mit der Gesamtplanung des Schwarzenbergplatzes beauftragt; sein Konzept sah (im Sinn von dessen Schöpfer Ernst Julius Hähnel) eine großzügige architektonische Umrahmung des Schwarzenbergdenkmals vor. Ferstel deutete in der Fassadengestaltung der beiden als Pendants konzipierten Palais mit feinem Einfühlungsvermögen die soziale Differenzierung der Bauherrn (Hochadel-Großbürgertum) an (Säulen-Pilaster, Skulpturen-Hermen); die beiden Palais werden damit aber auch zum Symbol der tiefgreifenden sozialen Umstrukturierung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wertheim richtete im Palais das "Residenztheater" ein.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Apotheke "Zum goldenen Adler" (1879-1911)
Quellen
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 160
- Fred Hennings: Die Ringstraße - Symbol einer Epoche. 1977, S. 52 f.
- Renata Kassal-Mikula: Heinrich von Ferstel, Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien (1983), S. 64 f.
- Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 196
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 4. Band, Wiesbaden: Steiner 1969-1981, S. 465 ff.