Wiener Hafen

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Krananlage am Freudenauer Hafen (1958)
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Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Wienerhafen.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Krananlage am Freudenauer Hafen (1958)

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Vorgeschichte

Schon in der Römischen Kaiserzeit gab es unterhalb der heutigen Ruprechtskirche eine Schiffsanlegestelle, die auch im Mittelalter benützt wurde (besonders für Salztransporte; Salzamt). Stromabwärts befuhr man die Donau auf Plätten und Frachtkähnen, stromaufwärts bediente man sich der Schleppzüge. Da diese anfangs in den "Wiener Arm" (Donaukanal) geleitet wurden, bezogen sich ältere Hafenprojekte auf diesen (beispielsweise Projekt eines Winterhafens an der Weißgerberlände).

Nach der Donauregulierung (1870-1875) entstanden am rechten Donauufer zwischen Nußdorf und der Donaukanaleinmündung zahlreiche Handelsniederlassungen, Speicher und Umschlagseinrichtungen (1911 Gesamtumschlag 1,8 Millionen Tonnen), weshalb mit einiger Verzögerung ab ca. 1900 zwei Hafenbecken mit eigenen Anlagen errichtet wurden (Kuchelau [Wartehafen für die in den Donaukanal einfahrenden Schiffe] und Freudenau [Schutzhafen bei Hochwasser und Eis sowie Winterhafen]).

Die Nationalsozialisten fassten 1938/1939 den Entschluss, Wien zu einem Großhafen auszubauen; am linken Donauufer entstand ein Hafenbecken in der Lobau (Ölhafen), am rechten Donauufer bei Albern ein zweites (Umschlagplatz für Getreide); außerdem sollte durch eine radikale bauliche Umgestaltung der Leopoldstadt ein "Parteiforum" bis an eine projektierte Schiffsanlegestelle an der Donau heranreichen.

Zweite Republik

Kernstück des Wiener Hafens (insgesamt drei Millionen m²) ist der Hafen Freudenau (2, Seitenhafenstraße 15; 1,4 Millionen m², Vorhafen 570 mal 150 Meter; Sitz der drei Wiener Hafengesellschaften, Zollfreizone, Lagerhäuser, Containerterminal). Der Hafen ist das größte (trimodale) Güterverkehrszentrum in Österreich (Vernetzung: Eisenbahn, Straße, Schiff). Rund 1700 Frachtschiffe werden hier pro Jahr abgefertigt und ungefähr 12 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen.

Der Hafen Albern (11. Bezirk; 780.000 m², Hafenbecken 760 mal 90 Meter; überwiegend Getreidehafen, insbesondere für Export; Speichervolumen 40.000 Tonnen, Kapazität 90.000 Tonnen) wird zu einem Frachtenzentrum ausgebaut.

Der Ölhafen (22. Bezirk, Hafen Lobau; 750.000 m²; Hafenbecken 1300 mal 90 Meter, Tankkapazität 200.000 Tonnen) fungiert auch als Schutz- und Winterhafen für Tankschiffe.

Videos

Bau des Ölhafens in der Lobau (1940), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 012 (Ausschnitt)

Literatur

  • Ina Markova / Stefan Wedrac: "Hamburg des Ostens"? Der Ausbau des Wiener Hafens in der NS-Zeit. Wien: Böhlau 2023
  • Hafen Wien. Logistik im Fluss (Hrsg.: Hafen Wien. Fotos: Hubert Dimko, Texte: Stefan Bilik), Wien: Echomedia-Buchverl., 2011
  • Wiener Hafen an der Donau, an der Nordsee, am Schwarzen Meer (Hrsg.: Wiener Hafen Ges.m.b.H. (WHG), Text: Alfred Kölbel) Wien 1992
  • Alfred Kölbel: Wiener Hafen (hg. v. Wiener Hafen-Ges. mbH (WHG)) Wien [ca. 1987]
  • Matthias Sailer: Der Hafen Wien (Wiener geographische Schriften, Bd. 6) Wien 1959
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung (Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein), Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, S. 314-317.
  • Martin Schmid: Stadt am Fluss. Wiener Häfen als sozio-naturale Schauplätze von der Frühen Neuzeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg, In: Lukas Morscher, Martin Scheutz, Walter Schuster (Hg.): Orte der Stadt im Wandel vom Mittelalter zur Gegenwart: Treffpunkte Verkehr und Fürsorge (= Beiträge zur Geschichte der Städte Mitteleuropas, 24) Innsbrucker Studienverlag 2013, pp. 275-312

Weblinks