Wohnhausanlage Antonsplatz 14-15
Wohnhausanlage Antonsplatz 14-15, Gemeindebau im 10. Bezirk, erbaut 1955-1957.
Die trapezförmige Anlage befindet sich südlich vom Reumannplatz und ist mit diesem durch die axial ansteigende Neusetzgasse verbunden. Innerhalb der Grünanlage steht etwas erhöht die Antoniuskirche, die 1896 bis 1901 von Gustav Neumann erbaut wurde. Der Antonsplatz wurde im Zweiten Weltkrieg mehrmals durch Bombentreffer beschädigt, auch die Kirche wurde zweimal voll getroffen. Von dem Verband vier bis fünfgeschoßiger Zinshäuser, die gegen Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts hier errichtet wurden, ist heute nur mehr ein Bruchteil vorhanden. Die städtische Wohnhausanlage, von der ein Teil zum Antonsplatz (Inzersdorfer Straße) hin orientiert ist, ist einer jener Baulückenschließungen, die anstelle der im Krieg zerstörten Wohnhäuser entstand. Die Neubauten bilden gemeinsam eine große, zusammenhängende Wohnhausanlage, die im Westen an bereits früher errichtete Wohnhäuser der Stadt anschließt.
Die 1950er-Jahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues. Das Flachdach und die Zeilenbauweise, die noch heute Vorstadtsiedlungen prägt, setzten sich durch. Die Mindestgröße der Wohnungen wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben, auch wurden fortan standardmäßig Badezimmer in jeder Wohnung geplant. Letzteres waren wichtige Pfeiler des 8-Punkte Programms "Sozialer Städtebau" von Bürgermeister Franz Jonas.
Die Schauspielerin und spätere Schachmeisterin Hélène Mira, geboren 1954 in Wien als Hélène Misera, wohnte Mitte der 1970er-Jahre auf Stiege 5. Ihre Bühnenkarriere begann am Volkstheater in Wien, später trat sie auch in Klagenfurt und Nürnberg auf und war 25 Jahre am Vorarlberger Landestheater engagiert. Zu ihren größten Erfolgen zählen die "Elisabeth" in "Maria Stuart" und "Frau John" in "Ratten".
Weblinks
- Wiener Wohnen: Antonsplatz 14-15 [10.9.2024]