Wohnhausanlage Galileigasse 6
Wohnhausanlage Galileigasse 6, Gemeindebau im 9. Bezirk, erbaut 1949-1959.
Wie die städtische Wohnhausanlage in der Galileigasse Nr. 1 entstammt auch diese Anlage der Zeit desWiederaufbaus in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Das Wohnhaus ersetzte ältere, unwirtschaftlich gewordene Häuser. Es wurde an der linken Seite an ein Gebäude im Besitz der Gemeinde Wien, Galileigasse Nr. 8, angebaut, in dem sich eine Volkshochschule befindet. Entlang dieser linken Feuermauer befand sich ursprünglich ein acht Meter breiter Hausdurchgang, der als Ausgang für ein geplantes Kino in das Haus Nr. 8 hätte dienen sollen. 1997 wurde diese Zone in eine Wohnung umgestaltet. Kleinere Umbauten im Bereich der Wohnungen Nr. 1 und Nr. 2 veränderten den Baubestand 1989 unwesentlich.
Mit Ende der 1940 Jahre war der Wohnbau wieder auf das Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit angestiegen. Mittels kleiner Duplex-Wohnungen wurde die Wohnungsnot der verarmten Bevölkerung etwas gelindert. Im Jahr 1952 rief Bürgermeister Franz Jonas das Projekt "Sozialer Städtebau" ins Leben, das ein 8-Punkte Programm umfasste. Unter anderem wurde fortan die Mindestgröße von Wohnungen von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben und sie wurden standardmäßig mit Badezimmern ausgestattet.
Kunst am Bau
An der Außenwand prangen in der Sockelzone zwei Reliefs aus Naturstein über dem Eingang - "Galileo Galilei" und " Astronomische Erdkugel". Beide Reliefs wurden zwischen 1950 und 1951 von Heinz Leinfellner geschaffen. Das Galilei-Relief ist eine Illustration des Straßennamens "Galileigasse", wie sie häufig in den 1950er-Jahren zu finden ist. Es zeigt Galilei, den schiefen Turm von Pisa sowie bedeutende Errungenschaften Galileis. Ursprünglich war ein weiteres Kunstwerk an der rechten Seite des Eingangs vorgesehen.
Weblinks
- Wiener Wohnen: Galileigasse 6 [10.9.2024]