Zum silbernen Becher
Zum silbernen Becher (1, Kärntner Straße 7, Teil, Konskriptionsnummer 904).
Im 14. und 15. Jahrhundert wird das Haus als "Sunnberghaus" bezeichnet (nach dem Besitzer Jacob von Sonnberg, 1369-1389). Es ging in den Besitz des Bistums Wien über und blieb bis ins 16. Jahrhundert als "Bistumshaus" bekannt. Obwohl es am 26. Juli 1591 von Bischof Johann Caspar Neubeck verkauft wurde, blieb es dem erzbischöflichen Grundbuch dienstbar. Zu dieser Zeit hieß das Haus (nach Realis) "Zum silbernen Becher" (ein riesiger Becher befand sich oberhalb des Haustors).
1644 gehörte das Gebäude Dr. med. Johann Wilhelm Mannagetta (ab 1637 Ritter von Lerchenau), der es durch einen Neubau ersetzen ließ. Er bestimmte 1661, dass das Haus (in dem er selbst wohnte), seine Bibliothek (mehr als 30.000 Bände) sowie ein Kapital von 100.000 Gulden den Grundstock einer Familienstiftung bilden sollten (die Stiftung wurde später in das Haus Riemergasse 6 verlegt). 1882 wurde das Haus abgebrochen und bildet seither mit dem Nebenhaus (Konskriptionsnummer 903; 1758 Widmung zur "Schwandtnerschen Stiftung" des Wohltäters Joachim Georg von Schwandtner; siehe Schwandnersches Stiftungshaus) ein einziges Objekt.
Literatur
- Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Band 1. Wien: [o. V.] 1846, S. 63 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 433 f.