Zwangsarbeiterlager Lobenhauerngasse 13-15
48° 13' 3.67" N, 16° 19' 29.80" E zur Karte im Wien Kulturgut
In 17., Lobenhauerngasse 13-15 beziehungsweise 13-19 befand sich von 1942 bis 1945 ein Werk und ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.
An den Adressen Lobenhauerngasse 13-15 beziehungsweise 13-19 war ein tschechischer Zwangsarbeiter gemeldet, der dort von Oktober 1942 bis Kriegsende mit anderen Arbeitskräften der Kassen-, Aufzugs- und Maschinenbau AG F. Wertheim & Companie untergebracht war ("Fa. Wertheim" als Unterkunftsgeberin). Für dieselbe Firma arbeiteten, zum Teil wohl vom selben Lager aus, mindestens elf weitere tschechische Zwangsarbeiter sowie ein französischer Zwangsarbeiter, der dort von März 1943 bis Kriegsende war.
Laut Fernsprechbuch Wien mit Stand Juni 1941 hatte Wertheim allerdings vier Werkstandorte in Wien: neben Lobenhauerngasse 17 (also beim erwähnten Lagerstandort) auch Hasengasse 18 in Wien 10, Mommsengasse 6 in Wien 4 (dort war auch die Zentrale) und Wienerbergstraße 21-23 in Wien 10; zumindest ein zusätzlicher Wertheim-Lagerstandort in Favoriten ist also zu vermuten, jedoch derzeit nicht nachweisbar.
Laut Lehmanns Adressbuch für 1938 war Lobenhauerngasse 13-19 noch im Eigentum der Nähmaschinenfabrik Rast & Gasser sowie Standort der Österreichischen Nähmaschinen-Fabrikations Ges.m.b.H. Im Fernsprechbuch 1941 ist Lobenhauerngasse 17 bereits einer von fünf Wertheim-Werkstandorten in Wien, Lobenhauerngasse 13-19 aber immer noch die Adresse der "Österreichischen Nähmaschinenfabrikations-Ges.m.b.H.".
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Hermann Rafetseder: Aus Versöhnungsfonds-Anträgen gesammeltes Material (Kopien)
Literatur
- Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017