Zwangsarbeiterlager Münzgasse 5
48° 12' 12.13" N, 16° 23' 4.48" E zur Karte im Wien Kulturgut
In 3., Münzgasse 5, befand sich 1944 ein Fabriklager der nationalsozialistischen Zeit) (siehe auch Beatrixbad) für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
Laut einem im November 1944 ausgestellten "Personalausweis" der Maschinenfabrik Bernhard Ges.m.b.H., 3., Münzgasse 5, war ein dort beschäftigter, italienischer Zwangsarbeiter "wohnhaft Wien III/40, Münzgasse 5, Fabrikslager". Er war im April 1944 von der Gestapo in Italien verhaftet und nach Wien deportiert worden, wo er zuerst beim Automobil- und Karosseriebau-Betrieb der Austro-Tatra-Werke (11., Simmeringer Hauptstraße 98-100; siehe Lager Grillgasse 31) und dann bei der Fabrik Bernhard eingesetzt wurde. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch im Dezember 1944 war er bis April 1945 im Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf der Wiener Gestapo inhaftiert.
Das Haus Münzgasse 5 / Beatrixgasse 14a und 14b war laut Lehmanns Adressbuch ein großes Wohn- und Geschäftshaus in Besitz einer in Rom wohnenden Frau; dort war auch das Beatrixbad.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Hermann Rafetseder: Gesammeltes Material aus Versöhnungsfonds-Akten (Kopien)
Literatur
- Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017