Zwangsarbeiterlager Muthgasse 25A

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1943
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  59663
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48° 15' 2.53" N, 16° 22' 8.55" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 19., Muthgasse 25A befand sich von 1943 bis 1945 ein Reichsbahnlager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit.

"Barackenlager Wien Heiligenstadt, Wien XIX, Muthgasse 25-A (Deutsche Reichsbahn)" war die Adresse eines französischen Zwangsarbeiters, der von Juni 1943 bis Juli 1944 in Wien-Heiligenstadt bei der Reichsbahn eingesetzt war, unterbrochen von mindestens einem Monat Inhaftierung im von der Wiener Gestapo betriebenen Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf im September/Oktober 1943. Diese Unterbrechung schlug sich auch in seinen Meldedaten für Wien "19, Muthgasse 25a (D.R.B.)" nieder.

Vom Lager Muthgasse 25A aus arbeitete ab Juni 1943 bis Kriegsende auch ein weiterer französischer Zwangsarbeiter für die Reichsbahn, mit einer Unterbrechung von zwei Monaten im Winter 1944/1945 als man die Belegschaft einer ganzen Baracke wegen unbefriedigender Arbeitsleistung von Wien-Heiligenstadt zu einem Strafkommando nach Herzogenburg schickte. Dort habe man als Erziehungsmaßnahme neben Russen und Häftlingen aus Konzentrationslagern gearbeitet, danach wieder in Wien und dann auch in Attnang-Puchheim für die Reichsbahn.

Laut Lehmanns Adressbuch 1938 gehörten die Objekte in der Muthgasse 21-23 noch den Österreichischen Bundesbahnen (die dann der Deutschen Reichsbahn eingegliedert wurde), die Objekte Muthgasse 25-29 gehörten damals der "Kommission für Verkehrsanlagen in Wien".

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das Lager der Reichsbahn in 19., Muthgasse 25 und 25A für russische, griechische, niederländische, polnische und jugoslawische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Gleich daneben befand sich das Zwangsarbeiterlager Muthgasse 25, ebenfalls für Zwangsarbeiter der Reichsbahn.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.