Zwangsarbeiterlager Schlachthausgasse 39
48° 11' 36.29" N, 16° 24' 18.54" E zur Karte im Wien Kulturgut
In 3., Schlachthausgasse 39 befand sich 1945 ein Arbeitslager der nationalsozialistischen Zeit für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Firma Siemens .
Die lagermäßige Anschrift "Wien III., Schlachthausg. 39, Arb. Lager Siemens" bestand zumindest im Februar 1945 für eine französische Zwangsarbeiterin, die ab 1943 in Wien Zwangsarbeit leistete, vermutlich um ihrem Gatten nahe zu sein. Französische Frauen wurden nicht derart systematisch nach Österreich deportiert wie etwa französische Männer oder ukrainische Frauen, folgten aber oft freiwillig Gatten oder Verlobten nach.
Das "Arbeitslager Siemens" in Schlachthausgasse 39 war in der Nähe des Wiener Werks von Siemens & Halske in der Apostelgasse 12, wo die Zwangsarbeiterin offenbar arbeitete, und das der Mautner Markhof-Brauerei Schwechat AG gehörte.
Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien
Quellen
- Hermann Rafetseder: Gesammeltes Material aus Versöhnungsfonds-Akten (Kopien)
Literatur
- Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
- Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 695 (beziehungsweise S. 681-698 über den Spiegelgrund-Komplex im Versöhnungsfondskontext)