Anna Senhofer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Senhofer, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  371166
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Mai 1923
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Näherin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 21.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka


  • 15., Mareschgasse 14 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Senhofer, * 26. Mai 1923 Wien, † unbekannt, Näherin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Anna Senhofer wurde 1923 in Wien geboren und wuchs in Rudolfsheim-Fünfhaus auf. Ihr Vater war Anstreichergehilfe. Senhofer lernte und arbeitete als Weißnäherin. Sie war Mitglied der sozialdemokratischen Österreichischen Kinderfreunde. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme Österreichs 1938 trat sie einer Jugendgruppe der NS-Frauenschaft (Austritt im Februar 1942) und der Deutschen Arbeiterfront bei. Wahrscheinlich dienten diese Mitgliedschaften als Tarnung für Senhofers Tätigkeiten im Rahmen der kommunistischen Widerstandsbewegung. Sie gehörte zunächst einer siebenköpfigen Gruppe in der Mareschsiedlung an – weitere Mitglieder waren Franz Hoppe (1916–2000), Johann Münthnich (1922–unbekannt) und Eduard Schwarz (1922–1990) –, die sich auf Betreiben Alfred Fenz' (1920–1943) 1939 in den illegalen Kommunistischen Jugendverband Österreichs (KJVÖ) integrierte. Außerdem war sie Teil der KJVÖ-nahen Widerstandsgruppe Soldatenrat. Senhofer sammelte unter anderem Mitgliedsbeiträge ein und war in den Literaturapparat involviert. So verbreitete sie beispielsweise die Zeitschriften "Rote Jugend" und "Der Soldatenrat".

Anna Senhofer wurde am 14. Mai 1942 von der Gestapo festgenommen und gemeinsam mit Edith Gadawits, Gertrude Hausner und Felix Imre (1917–1943) wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung" angeklagt. Die Hauptverhandlung fand am 24. September 1943 statt. Senhofer – damals 20 Jahre alt – wurde am 5. Oktober des gleichen Jahres wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. Sie war eine der wenigen festgenommenen Mitglieder der Gruppe Soldatenrat, die nicht zum Tode verurteilt wurden.

Mit Kriegsende wurde Anna Senhofer nach einer Haftzeit von fast drei Jahren aus dem Zuchthaus Aichach freigelassen. In der Nachkriegszeit trat sie als Vertragsbedienstete in den Dienst der Stadt Wien ein, wo ihr die Haftzeit in doppeltem Ausmaß als Vordienstzeit angerechnet wurde. Politisch war sie weiterhin in der KPÖ aktiv.

Quellen

Literatur

  • Manfred Mugrauer: Widerstand und Verfolgung in Rudolfsheim-Fünfhaus 1938–1945. Eine Dokumentation. Wien: Museumsverein Rudolfsheim-Fünfhaus 2024

Weblinks