Asperner Friedhof (1670-1892)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1670
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1892
Name seit
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 22
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  361114
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, Asperner Friedhöfe, Asperner Friedhof, Friedhöfe
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.07.2024 durch WIEN1.lanm08uns

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48° 13' 6.05" N, 16° 28' 59.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Alter Asperner Friedhof am Franziszeischen Kataster 1829

Der alte Friedhof befand sich vor dem Pfarrhof der Asperner Pfarrkirche „St. Martin" (Martinskirche, 22., Asperner Heldenplatz 9; seit 1960 Parkanlage).

Errichtung des Friedhofs

Nachdem die ursprüngliche Kirche im Osten von Aspern – um die sich möglicherweise auch ein Friedhof erstreckte – im Jahr 1670 bei einer Überschwemmung zerstört worden war, baute man auf einem Hügel im Westen von Aspern an einem Wehrturm, der bis 1999 Eigentum der Gemeinde war, ein Kirchenschiff an. Diese Kirche wurde am 27. November 1671 dem heiligen Martin geweiht.

Rund um die neue Kirche St. Martin wurde ein Friedhof angelegt, der eine Erweiterung Richtung Süden erhielt.

Außerhalb des Friedhofes wurde zur Erinnerung an die Pestepidemie 1679 eine Kapelle erbaut. Diese erhielt nach der im Jahr 1706 gegründeten Bruderschaft des heiligen Sebastian, zu deren Aufgaben auch die Begleitung des Leichenbegängnisses zählte, den Namen Sebastiani-Kapelle. Als Kaiser Joseph II. im Jahr 1783 die Bruderschaft aufhob, wurde die Kapelle im ausgehenden 18. Jahrhundert als Beinhaus verwendet. Ab den 1990er Jahre befindet sich hier das Museum Aspern-Essling 1809 mit einer Dependance im Anfang der 1990er Jahre renovierten Esslinger Schüttkasten. Museumsgründer war Josef Mühlhauser (1941-1997).

Schlacht von Aspern

Der mit einer ein Meter hohen Mauer umgebene Friedhof war während der Schlacht bei Aspern heiß umkämpft (Gedenktafel; Obelisk mit Aufschrift „Friedhof der Franzosen", obwohl sich dieser eigentlich in der Lobau befindet). Bei der am 22. Mai erfolgten Rückeroberung des Friedhofs durch die österreichischen Truppen wurden die Friedhofsmauern geschleift, um dem Gegner gegebenenfalls die Verteidigung des Geländes zu erschweren.

1813 wurde eine neue Friedhofsmauer errichtet und 1814 die in den Kampfhandlungen des Jahres 1809 zerstörte Kirche wiederhergestellt. 1822 wurde der Friedhof erweitert und das Beinhaus in das Friedhofsgelände einbezogen. 1829 wurde auf dem Friedhof eine Statue des auferstandenen Christus aufgestellt. Diese befindet sich nunmehr im Vorgarten des Pfarrhofs.

Auflassung des Friedhofs

1892 wurde er aufgelassen und ein neuer Friedhof (22., Langobardenstraße 180) angelegt und die Vergabe von Grabstellen auf dem alten Friedhof eingestellt. 1903 wurde im Zuge einer Straßenerweiterung ein Teil des alten Friedhofes aufgelassen und in der Folge die Friedhofsmauer teilweise abgetragen und durch ein Eisengitter ersetzt. Um 1930 wurde der alte Friedhof für Beilegungen gesperrt und 1962 schließlich auch der vor und neben der Kirche gelegene Teil des Friedhofes in einen Park umgestaltet.

Einige klassizistische Grabsteine und ein Teil der Friedhofsmauer haben sich erhalten.

Siehe auch: Friedhöfe, Asperner Friedhöfe, Asperner Friedhof

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 173 f.

Weblinks