Bernhard Ludwig der Ältere

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ludwig, Bernhard der Ältere
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20156
GNDGemeindsame Normdatei 1019720441
Wikidata Q825240
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. März 1834
GeburtsortOrt der Geburt Mülsen St. Jakob, Sachsen
SterbedatumSterbedatum 12. September 1897
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Kunsttischler, Fabrikant
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 6., Münzwardeingasse 2 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gemaltes Glasfenster der Firma Carl Geylings Erben im Haus 6., Esterházygasse 9, nach einem Entwurf von Otto Hieser (1888) mit Szenen aus Schillers Ballade "Das Lied von der Glocke"

Bernhard (Hieronymus) Ludwig der Ältere, * 2. März 1834 Mülsen St. Jacob, Sachsen, † 12. September 1897 Wien, Hofkunsttischler, Möbelfabrikant.

Biografie

Die Möbeltischlerei "Bernhard Ludwig" ging auf den gleichnamigen Gründer Bernhard Hieronymus Ludwig zurück. Nach seiner Ausbildung im väterlichen Betrieb ging Ludwig im Juni 1851 als Tischlergeselle auf Wanderschaft. 1855 kam er nach Wien, wo er zunächst als Tischlergehilfe und Werkführer arbeitete. 1867 machte sich Ludwig schließlich selbständig und gründete seine eigene Tischlerei in der Gumpendorfer Straße 117 in Wien-Mariahilf. 1889 beauftragte man den Architekten Carl Langhammer (1840 Wiesenberg – 1906 Wien), die Firmenzentrale in der Münzwardeingasse 2 in Wien-Mariahilf zu einem repräsentativen Wohn- und Geschäftshaus auszubauen. Aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs und der steigenden Anforderungen entschloss man sich 1895 zum Bau einer zweiten Fabrik mit Sägewerk und Bautischlerei nahe dem Bahnhof in Liesing.

Nach dem Tod des Gründers Bernhard Ludwig führten seine Witwe Pauline Elisabeth Ludwig, geborene Janick (25.01.1842 Reindorf – 22.08.1913 Wien) und sein Sohn Bernhard Ludwig (1866 Wien – 1939 Wien) das Unternehmen weiter. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs zählte das Unternehmen 400 bis 500 Mitarbeiter. 1976 ging das Unternehmen in Konkurs. Es zählte zu den führenden Möbelfabrikanten in der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. Als Möbel- und Innenausstatter mit Niederlassungen in Wien, Brünn, Triest, Bukarest, Kairo und Alexandrien erzeugte die Firma neben einfachen Möbeln in Serienproduktion auch qualitativ hochwertige Interieurs und war als Ausstatter von Schlössern und Residenzen, unter anderem des rumänischen Königshofs international tätig. Darüber hinaus war Ludwig als Hofkunsttischler des Historismus maßgebend am Aufbau der Wiener Ringstraße, unter anderem an der Ausstattung des Justizpalastes, des Parlaments und des Burgtheaters beteiligt. Neben seiner Beschäftigung als Möbelausstatter machte sich Ludwig auch einen Namen als ideenreicher Erfinder diverser Geräte und Techniken wie des Brandstift, des Wassermotors und der Furnierschälmaschine. Neben seiner umfangreichen Produktion beteiligte sich das Unternehmen an internationalen Ausstellungen wie der Weltausstellung in Wien 1873, der Weltausstellung in Barcelona 1888 und der Kunstschau in Wien 1908.

Im Haus 6., Esterházygasse 9 befand sich im Parterre ein Atelier samt Ausstellungsraum von Bernhard Ludwig d. Ä. Es befinden sich noch einige Musterstücke der Möbelfabrik in situ, wie etwa ein denkmalgeschütztes Musterzimmer für die Hofappartements des Burgtheaters. Das Atelier beherbergt heute eine Gaststätte.

Literatur