Bezirksgericht Favoriten

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Gericht
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1. November 1882
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10624
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.07.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 10., Angeligasse 35

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.


Bezirksgericht Favoriten (10., Angeligasse 35). Das älteste Bezirksgericht befand sich 10., Keplergasse 10; 1914 wurde das Bezirksgericht auf dem Suchenwirtplatz eröffnet.

Geschichte

Bezirksgerichte waren in der Regel für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz zuständig. Am 1. November 1882 nahm das Bezirksgericht Favoriten seine Tätigkeiten auf. Die Strafsachen verblieben jedoch weiterhin beim Bezirksgericht Wieden (RGBI 13, 63). Vermutlich im Juli 1891 kam es zur Übersiedlung in die Keplergasse 10 und am 1. September desselben Jahres erfolgte die Übernahme der Strafsachen durch das Bezirksgericht (RGBI 60). Am 1. Jänner 1893 wurden zudem auch die Grundbuchsachen übernommen. Im Jahre 1897 erfolgten Zumietungen aufgrund von Raumnot. Am 30. September 1914 kam es zum Umzug in die Angeligasse 35. Ab dem 1. Oktober 1920 erfolgte die Aufnahme des Bezirksgerichts Simmering. In den Jahren 1938/39 wurde das Gefangenenhaus in der Angeligasse 35 von der Wehrmacht übernommen. Am 1. Jänner 1940 (DJ 1899/39) kamen die Strafsachen an das Amtsgericht Wien (ehemals Innere Stadt). Aufgrund der neuen Verordnung über die Rechtspflege in Österreich, wurde die Bezeichnung Bezirksgericht auf Amtsgericht umgeändert. Vom 2./3. Juli 1949 bis 10./11. Oktober 1955 wurde es in die Quellenstraße 72 untergebracht, jedoch ohne das Grundbuch des Bezirksgericht Favoriten. Dieses wurde in den Justizpalast abgesiedelt. Seit 1955 ist es wieder in dem Gebäude in der Angeligasse 35. Am 1. Oktober 1954 erfolgte eine Sprengeländerung (B 200), die sich an den Stadtgrenzen anpasste. Am 1. Mai 1956 erfolgten wieder Änderungen in den Grenzen. Dabei kam Albern zum Bezirksgericht Favoriten. Am 1. Jänner 1993 wurde schließlich der 11. Bezirk an das Bezirksgericht Innere Stadt übertragen und am 1. April 1997 wurde das Bezirksgericht Favoriten zu einem Vollgericht mit allen Straf- und Exekutionssachen.

Zuständigkeiten

Ab 1. November 1882 bis 1. April 1997 1. November 1882: Aktivierung des Gerichts ohne Strafsachen; Zuständigkeit für Teile des 3., 4. und 5. Bezirk

  • 1. September 1891: Übernahme der Strafsachen
  • 1. Jänner 1893: Übernahme der Grund und Realsachen
  • 1. Oktober 1920: Aufnahme des Bezirksgerichts Simmering
  • 1. Jänner 1940: Übernahme der Strafsachen an das Amtsgericht Wien
  • Juli 1949 bis Oktober 1955: Übersiedlung des Grundbuches in den Justizpalast
  • 1. Oktober 1954 Änderung des Sprengels
  • 1. Mai 1956 weitere Änderung des Sprengels
  • 1. Jänner 1993: 2. Bezirk an das Bezirksgericht Innere Stadt übertragen
  • 1. April 1997: Bezirksgericht wurde zu einem Vollgericht
  • Das Bezirksgericht war für die Zivilgerichtsbarkeit in I Instanz für die oben benannten Bezirke zuständig. Die Trennung von Verwaltung und Justiz erfolgte 1867.

Gebäudedaten

Das Gebäude in der Angeligasse 35 war im Jahr 1914 ein Neubau, dass auch ein Gefangenhaus enthielt und wird bis heute als Gerichtsgebäude benutzt. Das Gefangenenhaus wurde in den Jahren 1938/39 von der Wehrmacht übernommen. Im Laufe des Krieges erhielt das Gebäude Schäden, jedoch blieb es erhalten. Vom Herbst 1993 bis Herst 1997 wurde das Gebäude generalsaniert und eine Erweiterung angebracht, ohne jedoch dabei den laufenden Gerichtsbetrieb aufzugeben.

Quellen

Literatur

  • Brigitte Rigele: Staatliche Gerichte (Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchiv, Reihe A: Archivinventar, Serie 2, Heft 3)
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 53, 91
  • Alfred Waldstätten: Staatliche Gerichte in Wien seit Maria Theresia. Beiträge zu ihrer Geschichte. Ein Handbuch. Innsbruck/Wien: StudienVerlag 2011 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 54)