Carl Vaugoin

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Carl Vaugoin, 1912
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Vaugoin, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3044
GNDGemeindsame Normdatei 118804022
Wikidata Q683400
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. Juli 1873
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 10. Juni 1949
SterbeortSterbeort Krems
BerufBeruf Politiker, Offizier, Landesbeamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Christlichsoziale Partei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
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Letzte Änderung am 26.09.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung  17. Juni 1949
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle 17/2/82
BildnameName des Bildes Carl Vaugoin E-57228.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Carl Vaugoin, 1912
  • 6., Mariahilfer Straße 23 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • k. u. k. österreichische Jubiläums-Medaille
  • Jubiläumskreuz für die bewaffnete Macht und Gendarmerie
  • Signum laudis am Bande

Carl Vaugoin, * 8. Juli 1873 Wien, † 10. Juni 1949 Krems, Politiker.

Biografie

Carl Vaugoin wurde als Sohn des Juweliers Carl Vaugoin geboren. Er besuchte das Gymnasium in Kremsmünster und das Amerlinggymnasium in Wien. Für eine Berufsoffizierskarriere untauglich trat er 1898 in den Rechnungsdienst der niederösterreichischen Landesregierung ein und wurde Landesbeamter. Als Reserveoffizier leitete er von 1915 bis 1916 die Einjährig-Freiwilligen-Schule in Wien.

Vaugoin kandidierte für die Christlichsoziale Partei im 13. Bezirk für den zweiten Wahlkörper und war von 1912 bis 1918 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Zudem war er Obmannstellvertreter der christlichsozialen Wählervereinigung Hietzing. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er dem Provisorischen Gemeinderat an und fungierte als provisorischer Stadtrat. Vaugoin war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien und Stadtrat, von 1920 bis 1923 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. Zudem zog er 1920 als Abgeordneter in den Nationalrat ein, dem er bis 1933 angehörte. Von 1921 bis 1933 fungierte er in 15 Kabinetten als Bundesminister für Heereswesen. In seine Amtszeit fiel die Reorganisation des Bundesheeres. Von 1929 bis 1930 war er auch Vizekanzler und von September bis Dezember 1930 Bundeskanzler.

Als Nachfolger Ignaz Seipels fungierte Vaugoin als Bundesparteiobmann der Christlichsoziale Partei ab 1930. 1933 ließ er sich in dieser Funktion beurlauben, ehe er im Jänner 1934 ganz aus dieser ausschied. 1933 verließ er zum General der Infanterie ernannt die Politik, wurde unter anderem Präsident der Verwaltungskommission der Österreichischen Bundesbahn und Präsident des Verwaltungsrats der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix. Im Austrofaschismus fungierte er von 1934 bis 1936 sowohl als Staatsrat wie auch als Mitglied des Bundestages.

Vaugoin wurde 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet, wegen eines Herzleidens jedoch wieder frei gelassen. Er erhielt eine Niederlassungsverbot in Wien und wurde zu einem Zwangsaufenthalt in Thüringen verurteilt. Die städtische Wohnhausanlage Carl-Vaugoin-Hof ist nach dem Politiker benannt.

Sonstige Funktionen und Mitgliedschaften

  • Vizepräsident der Phönix-Versicherungsgesellschaft
  • Präsident des Verwaltungsrats der Lebensversicherungsgesellschaft Phönix 1933
  • Präsident der Verwaltungskommission der Bundesbahnen 1933 – 1936
  • Vizepräsident der Spar- und Vorschusskasse des 13. Bezirks
  • Mitglied des Bezirksschulrates
  • k. k. Landsturm-Oberleutnant
  • k. k. Landsturm-Rittmeister

Quellen

Literatur

  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Gertrude Enderle-Burcel: Mandatare im Ständestaat 1934-1938. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes [u.a.] 1991
  • Friedrich Weissensteiner / Erika Weinzierl [Hg.]: Die österreichischen Bundeskanzler. Leben und Werk. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1983, S. 148 ff.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975
  • Anton Staudinger: Bemühungen Carl Vaugoins um die Suprematie der Christlichsozialen Partei in Österreich 1930-1932. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
  • Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
  • Ludwig Jedlicka: Ein Heer im Schatten der Parteien. Die militärpolitische Lage Österreichs 1918 - 1938. Graz: Böhlau 1955


Carl Vaugoin im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks