Eduard Kopp
Eduard Ritter von Kopp, * 15. April 1827 Deblin (Mähren, heute: Tschechische Republik), † 30. Oktober 1902 Wien, Jurist, Politiker.
Biografie
Nach dem Rechtsstudium in Wien war Eduard Kopp Hof- und Gerichtsadvokat sowie Mitglied der juridischen Fakultät. Er war mit Bertha Schmidt verheiratet, mit der er acht Kinder hatte.
Von 1861 bis 1872 war Kopp Mitglied des Gemeinderats (2. Wahlkörper der Landstraße). In seinen ersten Jahren im Gemeinderat gehörte er als Unterstützer und Protegé von Johann Nepomuk Berger der Linken an. Später wandte er sich zuerst der gemäßigten Linken und schließlich der Mittelpartei zu. Er war vor allem in der Schul- und Rechtssektion des Gemeinderats aktiv, aber auch von 1863 bis zur Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung 1873 Mitglied der Wasserversorgungskommission, für die er zahlreiche Referate hielt. Ebenso befasste er sich mit der Neuorganisation des Stadtbauamts, der Donauregulierung und der Reorganisation des Magistrats und engagierte sich für die Ausdehnung des Wahlrechts.
Er war ebenfalls Mitglied des Niederösterreichischen Landtags (Finanz-Ausschuss) und Präsident der Wiener Tramway-Gesellschaft. Daneben galt seine Leidenschaft dem Schützenwesen. Kopp war an der Gründung des Wiener Schützenvereins 1858 beteiligt und wurde beim deutschen Schützenfest 1868 in Wien zum Ober-Schützenmeister gewählt.
Quellen
- † Dr. Eduard Ritter v. Kopp. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, 31. Oktober 1902, S. 1
- Zur Wahlbewegung. In: Neue Freie Presse, 17. Oktober 1873, S. 3
Literatur
- Gertrud Maria Hahnkamper: Der Wiener Gemeinderat zwischen 1861 und 1864. Bd. 2, Teil 3. Dissertation an der Universität Wien. Wien 1973, S. 446 f.
- Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien 77 (1963), S. 229
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 113, 192, 291