Eduard Sacher

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sacher, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  1207
GNDGemeindsame Normdatei 116713739
Wikidata Q86854
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. Februar 1843
GeburtsortOrt der Geburt Zseliz
SterbedatumSterbedatum 22. November 1892
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Hotelier, Gastwirt, Koch
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Wiener Kochbücher
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Helenen-Friedhof, Baden
Grabstelle Familiengruft
  • 1., Philharmonikerstraße 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Sacher, * 8. Februar 1843 Zseliz (Ungarn), † 22. November 1892 Wien, Hotelier.

Biografie

Eduard Sacher wurde als zweiter von drei Söhnen des Wein- und Delikatessenhändlers Franz Sacher geboren, der bereits als Kochlehrling 1832 die Sachertorte erfunden haben soll und nach der Revolution 1848 in Wien ein Delikatessengeschäft eröffnete, wo Eduard die ersten Berufserfahrungen machen konnte. Nach einer Ausbildung zum Gastronomen in Wien, Paris und London betrieb er nach seiner Rückkehr 1864 zunächst eine kleine Gastwirtschaft in Döbling, bevor er 1865 die Räume im Erdgeschoß des neu errichteten Palais Todesco mietete, um hier ein Wein- und Delikatessengeschäft mit einem angeschlossenen Restaurant nach internationalem Vorbild zu eröffnen. Wie vornehme Pariser Lokale wies auch das von Eduard Sacher "Chambres Separées" auf, in denen vor allem vertrauliche politische Angelegenheiten besprochen wurden. Seit 1871 durfte das Unternehmen den Titel "k.k. Hoflieferant für Wein und Delikatessen" führen.

Gleichzeitig betrieb Sacher auf dem Konstantinhügel, der im Zuge der Bauarbeiten für die Weltausstellung im Prater künstlich aufgeschüttet worden war, ein Café-Restaurant, in dem er unter anderem auch internationale Staatsgäste bewirtete. Während der Weltausstellung leitete er darüber hinaus auch die Buffets in der Rotunde und in der Maschinenhalle.

1876 erfolgte an der Stelle, an der bis zu seiner Demolierung 1868 das Kärntnertortheater gestanden war, die Eröffnung des Hôtel de l'Opera.

Am 21 Februar 1880 heiratete er die 21-jährige Fleischhauer-Tochter Anna Fuchs. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Im selben Jahr erweiterte Sacher sein Lokal im Prater.

Anna und Eduard Sacher gelang es, das Hotel in der Wiener Innenstadt als Treffpunkt der vornehmen Wiener und internationalen Gesellschaft weiter zu etablieren. 1884 war Eduard Sacher einer der Initiatoren und Präsident der ersten Wiener Kochkunstausstellung in den Räumen der Gartenbaugesellschaft. Er gründete den Unterstützungsverein der Gastwirte und Hoteliers und wurde auch dessen Präsident.

Eduard Sacher starb 1892 an den Folgen einer Lungenentzündung und wurde unter reger Anteilnahme der Öffentlichkeit in der Familiengruft in Baden beigesetzt. Nach dem Tod des Gründers nannte man das Hôtel de l'Opera in Hotel Sacher um.

Quellen

  • Verlassenschaftsabhandlung: WStLA, BG Innere Stadt: A 489/92

Literatur

  • Monika Czernin: Anna Sacher und ihr Hotel. Im Wien der Jahrhundertwende. 3. Aufl. München: Penguin 2014
  • Alexandra Winkler: Sacher. Das Kochbuch. Wien: Pichler 2013
  • Leo Mazakarini / Andreas Augustin: Hotel Sacher Wien. Singapur [u.a.]: Treasury Publishing 1994 (Die berühmtesten Hotels der Welt)
  • Ernst Hagen: Hotel Sacher. In deinen Betten schlief Österreich. Wien [u.a.]: Zsolnay 1976
  • Leopold K. (Leo) Mazakarini: Das Hotel Sacher zu Wien. München: Gräfe und Unzer 1976 (Register)
  • Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 101 f.
  • Emil Seeliger: Hotel Sacher in Wien. Weltgeschichte beim Souper. Berlin: Verlag für Kulturpolitik 1939
  • Biographie des Herrn Eduard Sacher, anläßlich seines 25jährigen Geschäftsjubiläums. 1891
  • Neues Wiener Tagblatt, 23.11.1892
  • Illustriertes Wiener Extrablatt, 23.11.1892
  • Fremden-Blatt, 23.11.1892

Weblinks