Eduard Weiß

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Weiß, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Weiß, Laurenz
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  368321
GNDGemeindsame Normdatei 1207792284
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. Juni 1801
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 22. November 1869
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Schauspieler, Sänger
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  25. November 1869
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde St. Marxer Friedhof
Grabstelle
  • 9., Spitalgasse 23 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Eduard Weiß, * 10. Juni 1801 (Taufdatum) Wien, † 22. November 1869 Wien, Schauspieler und Sänger.

Biografie

Eduard Weiß, geboren als Laurenz Weiß, war der Sohn des Messerschmiedmeisters Joseph Weiß und dessen Frau Anna. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Vermutlich begann er seine Bühnenlaufbahn als Komiker und Sänger an kleineren Provinzbühnen. Von 1822 bis 1824 war er in Klagenfurt, von 1824 bis 1826 sowie von 1827 bis 1829 in Lemberg (Lwiw/Ukraine) tätig, 1826 wirkte er in Graz. 1826/27 und in den Jahren 1831 bis 1835 war er als Schauspieler und Sänger an der Wiener Hofoper (heute: Staatsoper) engagiert. Er verkörperte unter anderem Cäsar in Nicolo Isouards "Alle fürchten sich", Lord Kokburn in "Fra Diavolo" und Paolo in "Maurer und Schlosser", beide von Daniel Francois Esprit Auber, Michele in der Erstaufführung (3. August 1832) von Gaetano Donizettis "Acht Monathe in zwey Stunden", Girot in der Erstaufführung (6. März 1834) von Ferdinand Herolds "Die Schreiber-Wiese bey Paris", Daniel Capuzzi in "Zampa oder Die Marmorbraut", ebenfalls von Herold und Etienne in "Der Vampyr" von Peter Josef von Lindpaintner.

Während seines Engagements an der Oper gastierte er wiederholt in Lemberg, Brünn (Brno/Tschechien), Preßburg (Bratislava/Slowakei) und Budapest, 1838/39 hatte er ein Engagement in Karlsruhe und anschließend in Hamburg.

Bekannt und vom Publikum geliebt wurde Weiß jedoch als (Gesangs-)Komiker vor allem in Wien: 1830/31 und von 1835 bis 1838 am Leopoldstädter Theater, von 1839 bis 1845, von 1848 bis 1859 und von 1862 bis 1867 am Theater in der Josefstadt, 1845– 1847 am Theater an der Wien und 1860/61 am Carltheater. Große Erfolge feierte er in in Stücken von Ferdinand Raimund, so als Valentin, Rappelkopf oder Fortunatus Wurzel. Weitere Rollen, in denen er bejubelt wurde, waren unter anderem Werther in Karl Meisls Parodie "Werthers Leiden oder Der Pudel als Retter" (nach Ferdinand Kringsteiner) oder Isaak Stern in "Einer von unsere Leut" von O. F. Berg. Vermutlich stand er am 12. Oktober 1867 als Rabbi Ephraim in Friedrich Anton Kaisers "Neu-Jerusalem" zum letzten Mal auf der Bühne.

Seine erster Ehefrau Josephine (Josepha) Weiß, geborene Maudry (1805–1852) war Tänzerin, Ballettmeisterin, Choreographin und Pädagogin. Mit ihrem Kinderballett unternahm sie große Tourneen, unter anderem in die USA, wo sie Weiß wiederholt besuchte. Sie hinterließ ihm ein Vermögen, das er jedoch größtenteils durch Spekulation verloren haben soll. Auch half er verschiedenen Direktoren des Theaters in der Josefstadt finanziell aus. Er erbte den, heute nicht mehr existierenden, "Wällischhof" in Maria Enzersdorf, wo er seine Freunde und Bekannte freigiebig bewirtet haben soll. Verarmt und erblindet lebte Weiß zuletzt im Versorgungshaus "Zum blauen Herrgott".

Im November 1862 hatte er Josefine Graf, eine Schwester Therese Grafenbergs geheiratet, die 1904 85jährig in der Villa Karolinenhof bei Lofer starb.

Quellen

Literatur

  • Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. (begründet von Wilhelm Kosch, fortgeführt von Ingrid Bigler-Marschall) Band 6. Zürich und München: K. G. Saur 2008
  • Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper. Wien: Verlag Der Apfel 2007
  • Jerzy Got: Das österreichische Theater in Lemberg im 18. und und 19. Jahrhundert [...], 2 Bände, Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaft, 1997

Weblinks