Elisabeth von Thüringen
Elisabeth von Thüringen, * 1207 Burg Sáros-Patak (südlich von Kaschau), damals Ungarn (Slowakei), † Nacht zum 17. November 1231 Marburg/Lahn (Grablege Deutschordenskirche Marburg, bereits im Mittelalter eine der populärsten Wallfahrtsstätten), Heilige, Tochter des Arpadenkönigs Andreas II. von Ungarn und seiner ersten Gattin Gertrud von Andechs, Gatte (1221; Verlobung bereits 1211) Landgraf Ludwig IV. von Thüringen († 1227 auf einem Kreuzzug).
Erbaute 1228/1229 das Franziskushospital in Marburg/Lahn, in welchem sie sich selbstlos in den Dienst der Armen, Kranken und Aussätzigen stellte und dabei frühzeitig verbrauchte, sodass sie bereits mit 24 Jahren starb. Sie stand schon zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit und wurde bereits vier Jahre nach ihrem Tod von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Die Reliquien kamen 1588 durch den Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Maximilian III. (Sohn Maximilians II.) an dessen Schwester, die Königin Elisabeth von Frankreich (Witwe König Karls IX.), die sich nach Wien zurückgezogen und hier das Clarissenkloster gestiftet hatte (Königinkloster). Als das Kloster von Joseph II. 1782 aufgehoben wurde, wurde der Reliquienbehälter vom Staat konfisziert, die Reliquien überließ man den Elisabethinen (Elisabethinenkirche). Elisabeth von Thüringen ist die Patronin der Ordensgenossenschaften von der heiligen Elisabeth, der Elisabethvereine und der Caritas, aber auch der Bäcker und Bettler sowie der Witwen und Waisen. Die Deutschordenskirche, die Elisabethinenkirche, die Elisabethkirche (4) und die Kirche am Bruckhaufen sind der heiligen Elisabeth geweiht.
Literatur
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
- Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollinek 1956
- Otto Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen. Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1966, S. 197 f. (Liste der Monographien)