Erich Meder

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Passfoto Erich Meders (1965)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Meder, Erich
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Meder, Erich Johann; Berger, Ernst; Maler, Hans; Edelhofer Karl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dkfm.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29011
GNDGemeindsame Normdatei 138463387
Wikidata Q1352831
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. Juli 1897
GeburtsortOrt der Geburt Brünn, Mähren
SterbedatumSterbedatum 18. September 1966
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Liedertexter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung 7, Ring 3, Gruppe 7, Nr. 111
BildnameName des Bildes ErichMeder.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Passfoto Erich Meders (1965)
  • 8., Lenaugasse 11 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Erich Meder, * 28. Juli 1897 Brünn, Mähren, † 18. September 1966 Wien, Liedertexter.


Biografie

Erich Meder (eigentlich Erich Johann Meder) war der Sohn des Arztes Eduard Meder und dessen Frau Martha, die ebenfalls aus einer Ärztefamilie stammte. 1905 übersiedelte die Familie nach Wien. Von 1915 bis 1918 leistete Erich Meder seinen Kriegsdienst bei der Artillerie. Danach studierte er an der Hochschule für Welthandel, die er 1920 mit dem akademischen Grad Diplomkaufmann abschloss. Daran anschließend war Meder bis 1922 bei einer Bank tätig.

Für ein von ihm entwickelte Spielzeug − ein hölzerner Vogel, der zu fliegen scheint − erhielt Meder 1923 ein Patent. In der Blechturmgasse 18 eröffnete er seine eigene Firma, die sich der Reklameartikel- und Spielwarenerzeugung widmete, ab Mitte der 1920er Jahre betrieb er auch einen Lebensmittelhandel in der Taborstraße 55. Wahrscheinlich Ende 1921 lernte Erich Meder den Salzburger Georg Reichert (07.07.1903–06.03.1973) kennen, der sein Mitarbeiter, Mitautor und auch sein Lebensgefährte werden sollte.

Ab 1934 verdiente Meder seinen Lebensunterhalt als freiberuflicher Schriftsteller und arbeitete vor allem als Liedtexter. Sein erster Text war "Ich möchte gerne wissen, ob sich die Fische küssen", für den Felix Maly und Hans Johann Haas die Melodie komponierten, 1936 textete er den "Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän", für den Charles Loubé die Musik schrieb. 1937/1938 schrieb er etwa zehn Hörspiele, die im Radio gesendet wurden. Meder lieferte aber auch Texte für Reklamefilme.

Wirklich populär wurde Meder durch die Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Lang und die Interpretation einiger Lieder der beiden durch Hans Moser auf Schallplatte. Mit Lang schuf er bis heute unvergessliche Ohrwürmer wie etwa "Der alte Sünder" aus dem gleichnamigen Film, dort von Maria Andergast und Paul Hörbiger gesungen. Außerdem sind das 1952 von Paul Hörbiger und Hans Moser im gleichnamigen Film interpretierte Duett "Hallo Dienstmann" oder "Stell' dir vor, es geht das Licht aus" (mit Maria Andergast und Paul Hörbiger) zu nennen. 1940 schrieben Erich Meder und Hans Lang "Der alte Herr Kanzleirat" – ein Lied, das schon längst durch Schallplatten mit Hans Moser populär war, als es von ihm 1948 auch im Film "Der Herr Kanzleirat" interpretiert wurde. Im selben Film singen Maria Andergast und Hans Lang gemeinsam "Du bist die Rose vom Wörthersee". Ein weiteres populäres Lied ist "Liebe kleine Schaffnerin" (1942), bei dem wieder Hans Lang als Komponist fungierte.

Gleich nach dem Krieg verfasste Meder 1945 den melancholischen Text "Wien war einmal eine blühende Stadt", vertont von Fritz Haymerle und Frank Fox. Im nächsten Jahr war der Inhalt in dem von Lang vertonten und von Hans Moser gesungenen "Wenn der Steffl wieder wird so wie er war" schon wieder zuversichtlicher.

Auch beim Wienerlied war Erich Meder, außer mit den schon genannten Titeln, sehr erfolgreich. So schrieb er 1953 den "Kellergassen-Tanz" ("In der Kellergass'n"), der von Hans Moser interpretiert wurde. "Das hat schon der alte Novotny gesagt" und "Der Wurschtl" sind vor allem in der Interpretation von Heinz Conrads bekannt. Neben Hans Lang vertonten auch Peter Kreuder ("Über den Dächern von Wien") und Peter Igelhoff ("Dieses Lied hat keinen Text") einige von Meders Textdichtungen. Peter Igelhoff schrieb zudem die Musik zu "Oh Mister Swoboda", das von Peter Alexander interpretiert wurde. Bei "Jetzt ist es still" kam die Musik erneut von Hans Lang und wurde erstmals von Horst Winter gesungen. Bert Reisfeld schrieb für Betty Hutton ein weiteres Arrangement dazu; vorgetragen von der Interpretin Björk erlangte dieses Lied im 21. Jahrhundert wieder Weltruhm.

Erich Meder schrieb − auch unter den Pseudonymen Ernst Berger, Hans Maler und Karl Edelhofer − wienerisch-gemütvolle, manchmal sentimentale Texte in Umgangssprache und schuf eine Reihe von Evergreens. Sein Œuvre umfasst mehr als 1.300 Titel.

Im September 2017 wurde am Haus Lenaugasse 11 im 8. Wiener Gemeindebezirk, in dem Erich Meder bis zu seinem Tod wohnte, von seinem Rechtsnachfolger Wolfgang Bacher eine Ehrentafel angebracht und feierlich von Waltraut Haas enthüllt.

Gedenktafel an Meders Wohnhaus, Wien 8, Lenaugasse 11


Werke (Auswahl)

  • Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän (Musik: Charles Loubé, 1936)
  • Liebe kleine Schaffnerin (Musik: Hans Lang, 1941)
  • Wann der Steffel wieder wird so wie er war (Musik: Hans Lang, 1946)
  • Du bist die Rose vom Wörthersee (Musik: Hans Lang, 1948)
  • Florentinische Nächte (Musik: Nico Dostal, 1948)
  • Der alte Sünder (mit Martin Costa) (Musik: Hans Lang, 1951)
  • Hallo Dienstmann (Musik: Hans Lang, 1952)
  • Stell' dir vor, es geht das Licht aus (Musik: Hans Lang, 1952)

Quellen

Literatur

  • Wolfgang Stanicek: Erich Meder. Ein Schlagertexter als Chronist der Wiener Seele. Hrsg. von Wolfgang Bacher. Berndorf: Kral-Verlag 2017
  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 294 f.

Weblinks